Public Manager
17.04.2019 | Energie

Energienetze Mittelrhein gestalten aktiv die Energieversorgung von morgen

Der Netzbetreiber der evm-Gruppe erprobt gemeinsam mit der BTC AG verschiedene Anwendungsfälle im Bereich CLS-Management

BTC-Experte Thomas Suding (rechts im Bild) erläutert im Workshop mit enm den Einsatz der Hardware-Komponenten und ihre Funktionen in der CLS-Teststellung. (Foto: BTC)

Mit dem Gesetz zur Digtalisierung der Energiewende fördert der Gesetzgeber gezielt die Einbindung externer Marktteilnehmer und fordert von Netz- und Messtellenbetreibern neue Geschäftmodelle und durchgängige IT-Lösungen entlang der Digitalisierungsstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI). Die Energienetze Mittelrhein GmbH (enm) sehen große Chancen in der Entwicklung und gehen diese ganzheitlich und in die Zukunft gerichtet an.

Das kürzlich erschienene Barometer von Ernst & Young im Auftrags des BMWI beschreibt die Sektorkopplung von Strom, Gas, Wärme und Mobilität. Das bringt zunehmend unterschiedliche Anforderungen für die Sektoren und Marktrollen mit. Insbesondere Netz- und Messstellenbetreiber müssen ihre Systeme und Prozesse darauf vorbereiten und die notwendige Infrastruktur etablieren.

Ein entscheidender Baustein ist dabei die Erweiterung der intelligenten Messsystem-Infrastruktur um das CLS-Management. Dadurch wird ein optimiertes Zusammenspiel von Erzeugung, bspw. durch Photovoltaikanlagen oder Kleinstkraftwerke, und Verbrauch, etwa durch Nachtspeicheranlagen, Wärmepumpen oder eMobility-Ladeinfrastruktur, ermöglicht. enm und BTC setzen dazu in einem Pilotprojekt konkrete Anwendungsfälle auf Basis der BTC SaaS-Dienste zur Gatway Administration und dem CLS-Management auf Basis von Gateways und Steuerboxen aus dem Hause der Theben AG um.

Den gesetzlichen Mindestanforderungen einen Schritt voraus

Energieversorger wie die Energienetze Mittelrhein (enm) denken schon einen Schritt weiter und konzentrieren sich nicht nur auf die geforderten netzdienlichen Anwendungen als Ersatz für die klassische Rundsteuertechnik. Eine ganzheitliche CLS-Lösung kann hier der zentrale, sichere Kommunikationskanal für marktdienliche Anwendungsfälle sein.

Dazu wird in dem gestarteten Pilotprojekt in der ersten Phase die beschaffungsoptimierte Steuerung von Nachtspeicherheizungen getestet. In der zweiten Phase erfolgt die Erprobung von netzdienlichen Schalthandlungen für Ladesäulen. Die dritte Phase widmet sich den Mehrwerten durch das CLS-Management bspw. im Liegenschaftsmanagement. Dabei hat die evm-Gruppe bereits weitere Anwendungsmöglichkeiten im Blick, deren grundsätzliche Machbarkeit in dem Piloten belegt werden soll. Zukünftg werden verstärkt dezentrale Energieanlagen im Rahmen dezentraler Handelsplattformen zu steuern und zu messen sein. Auf diesen Handelspalttformen können Verbraucher ihre Erzeugungsanlagen regional wählen. Daraus entsteht perspektivisch eine regionale Vermarktungsplattform.

Benjamin Deppe, Projektverantwortlicher bei den Energienetzen Mittelrhein sieht im CLS-Management die Basis für erfolgreiche Mehrwertdienste. „Wir wollen mit dem Einstieg in das CLS-Management gleich einen Schritt weiter gehen als die reine Umsetzung der momentan bestehenden gesetzlichen Vorgaben. Daher bereiten wir uns mit der CLS-Lösung der BTC schon heute aktiv auf die kommenden Entwicklungen im Energiemarkt vor und gestalten diese aktiv mit. Die dadurch gesammelten Erfahrungen befähigen uns, unseren Kunden und Partnern künftig nutzbringende Services und Mehrwerte anbieten zu können.“

Für Dr. Markus Gerdes, Produktverantwortlicher bei BTC, steht fest: „Wir sind überzeugt, dass der Schlüssel zur erfolgreichen Marktbereitung in der Durchgängigkeit der IT-Systeme liegt und das CLS-Management dabei eine zentrale Rolle einnehmen wird. Mit den Energienetzen Mittelrhein als innvovativer Partner wollen wir ein System aufbauen, in dem alle Prozesse wirtschaftlich ineinandergreifen.“