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13.11.2018 | Beschaffungspraxis, Energie

Flexibel und digital: So versorgt sich die Industrie mit Energie

Eine unabhängige Marktumfrage unter Entscheidern aus Industrieunternehmen, die management consult Dr. Eisele & Dr. Noll GmbH im Auftrag von Uniper durchgeführt hat, zeigt mit welchen Beschaffungsstrategien Industrieunternehmen ihre Energie einkaufen.

Die Studie belegt, dass der überwiegende Teil der Verantwortlichen für den Energieeinkauf ihre Beschaffungsstrategien selbständig bestimmen und dadurch flexibel auf die Marktbewegungen reagieren können möchte: Darum setzen die Entscheider beim Einkauf von Energie am häufigsten auf die strukturierte Beschaffung – und damit die handelstägliche Beschaffung über unterschiedliche Anbieter und Märkte – sowie Tranchenmodelle, bei denen über mehrere Zeitpunkte jeweils Teilmengen des gesamten Jahresbedarfs beschafft werden.

„Beim Liefermodell der strukturierten Beschaffung kommen eine Vielzahl an Produkten und Preismodellen zum Einsatz“, so Gundolf Schweppe, Vertriebschef bei Uniper. „Das Profil unter der Bedarfskurve setzt sich aus Produkten – wie etwa Jahr, Quartal oder Monat – sowie Fahrplänen, Tranchen und zum Teil auch Spot zusammen.“ Befragt wurden Industrieunternehmen mit einem jährlichen Strom- und/oder Gasverbrauch von mindestens 50 GWh. 

Strukturierte Beschaffung und Trancheneinkauf dominieren

Jeweils 43 Prozent der Befragten geben an, auf strukturierte Beschaffung oder den Einkauf in Tranchen (Teilmengen) zu setzen. „Damit bedient sich ein Großteil der deutschen Industrie bereits recht komplexer Beschaffungsformen, mit denen sie bei einem breiter gestreuten Preisrisiko flexibel auf den Markt reagieren können“, erklärt Gundolf Schweppe, Vertriebschef bei Uniper. Die Tranchenbeschaffung ähnelt der indexorientierten Beschaffung, die genau wie die Stichtagsbeschaffung von einem Fünftel (21 Prozent) der Befragten bevorzugt wird. „Die Indexbeschaffung bildet einen Durchschnittspreis über längere Zeit ab“, erläutert Gundolf Schweppe. „Bei der Stichtagsbeschaffung wird dagegen die gesamte Energiemenge zu einem einzigen Zeitpunkt beschafft.“ 

Spotmarkt bei Nicht-Tranchenbeschaffung beliebt

Wird die Energie nicht in Tranchen beschafft, ist der Spotmarkt mit Abstand das am häufigsten eingesetzte Beschaffungsinstrument. Hier werden mit einem geringen Vorlauf von ein bis zwei Tagen kurzfristig lieferbare Strommengen gehandelt. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent), die ihre Energie nicht in Tranchen beziehen, entscheiden sich für den Spotmarkt. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist dieser günstiger, aber auch risikoreicher als der Terminmarkt, da die Einflussfaktoren auf den Marktpreis immer vielfältiger und damit schwerer zu prognostizieren werden. Darüber hinaus sind laut Studie Kalenderjahres- (44 Prozent) und Quartalsprodukte (30 Prozent) die beliebtesten Instrumente zur Energiebeschaffung.  

Vorlauf von ein bis zwei Jahren für Einkaufsentscheidung

Grundsätzlich treffen die Energieeinkäufer ihre Entscheidung weitgehend autonom und marktnah: Knapp 50 Prozent der Befragten beginnen ein bis zwei Jahre vor dem jeweiligen Lieferzeitpunkt, sich mit der benötigten Energiemenge einzudecken. Dabei entscheiden sie innerhalb ihres Unternehmens größtenteils eigenverantwortlich (72 Prozent) über Zeitpunkt und Strategie ihres Einkaufs. Allerdings werden mehr als die Hälfte der Verantwortlichen in den befragten Industrieunternehmen (54 Prozent) bei ihrer Entscheidung von monetären Kennzahlen zur Bewertung des Beschaffungsrisikos unterstützt.  

Vertragsabschluss weiterhin auf dem persönlichen Wege

Die Marktumfrage unter Entscheidern aus Industrieunternehmen gibt auch Antworten auf die Frage nach den verwendeten Beschaffungskanälen: Digitale Kanäle werden für den Energieeinkauf am häufigsten genutzt. Rund ein Drittel (34 Prozent) der Befragten geben an, dass der Kontakt via E-Mail abläuft, bei 28 Prozent erfolgt er über eine Online-Beschaffungsplattform. Telefon (26 Prozent) und der persönliche Kontakt mit dem Key Account Manager folgen erst danach. „Wir beobachten seit einiger Zeit eine steigende Nachfrage nach Online-Lösungen“, erklärt Gundolf Schweppe. „Daher etablieren wir immer mehr digitale Angebote. Dennoch können diese die klassischen Kanäle nicht komplett ersetzen: Denn auch Großkunden wünschen sich – gerade bei komplexeren Themen – weiter den persönlichen Kontakt. Daher wird dieser trotz zunehmender Digitalisierung immer ein wichtiges Standbein sein.“  

Über das Vertriebsgeschäft von Uniper

Als Vertriebseinheit der Uniper bietet Uniper Energy Sales individuelle Strom- und Erdgaslieferungen für Industriekunden und Energiepartner wie Stadtwerke und Regionalversorger in Deutschland und im angrenzenden Ausland. Neben Strom- und Erdgaslieferungen bietet Uniper Energy Sales auch verschiedenste Dienstleistungen und Innovationsprodukte an und ist zuverlässiger Partner ihrer Kunden in Zeiten der sich wandelnden Energieversorgung.