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26.03.2018 | Energie, Gebäudemanagement

Zwei Ostfriesen blicken in die Energiezukunft

„Im Gebäudebestand schlummert ein riesiges Potential zum Energiesparen – das müssen wir nutzen!“- In diesem Schluss waren sich Johann Saathoff MdB (SPD) und Dipl.-Ing. Hinderk Hillebrands schnell einig.

Zwei für die Energiewende: Johann Saathoff MdB (SPD) und der Vorsitzende des Deutschen Energieberater-Netzwerks DEN e.V., Dipl.-Ing. Hinderk Hillebrands (von rechts). Die beiden Ostfriesen trafen sich jetzt in Berlin; sie engagieren sich insbesondere im Bereich der energetischen Gebäudesanierung. (Foto: DEN)

Der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Aurich-Emden und der aus Norden stammende Vorsitzende des Deutschen Energieberater-Netzwerks DEN e.V. trafen sich am Rande eines politischen Abends der Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz (geea) in Berlin. Es gelte in den kommenden Jahren besonders, energie- und klimapolitische Herausforderungen mit dem Bedarf an Wohnraum im Bestand und im Neubau in Einklang zu bringen, darin stimmten der Politiker und der Energieberater schnell überein.

Zwei Ostfriesen, die in die Energiezukunft blicken – Saathoff ließ sich vom Chef des Energieberater-Netzwerks durchaus über die notwendigen und kurzfristig erfolgversprechenden Schritte hin zu einer klima- und energiepolitisch sinnvollen Politik informieren. Da sprachen Fachleute miteinander: Saathoff ist stellvertretender Sprecher der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Energie und energiepolitischer Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion. Hillebrands: „Wir haben die Mittel, schnell und effektiv Energiesparmaßnahmen umzusetzen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern. Gerade im Gebäudebestand können hohe Einsparungen durch energetische Sanierungen erzielt werden. Dazu gehört nicht nur die Betrachtung eines einzelnen Objektes, sondern besonders die  Gesamtbetrachtung eines Quartieres, um Energieerzeugung und -nutzung optimal zu gestalten.“ Bezahlbarer Wohnraum und das Wohlbefinden der Nutzer müssten dabei im Mittelpunkt stehen, da waren sich beide einig.

Hillebrands konnte dem Abgeordneten dazu ein hervorragendes Beispiel liefern: die Sanierung von drei Hochhäusern aus den sechziger Jahren in Gießen. Sie verbrauchen künftig nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Energie, sind mit Passivhauskomponenten ausgestattet und Paradebeispiele für die Vereinbarkeit von sozialem Wohnungsbau und modernster energetischer Sanierung. Hillebrands betreut das noch laufende Projekt als Energieberater. Hier, so sagte er dem Politiker, werde der Beweis erbracht, dass Klimaschutz durch Gebäudesanierung und sozial verträgliche Mieten möglich seien.

Der DEN-Vorsitzende plädierte gegenüber Saathoff nachdrücklich für eine optimale Verzahnung der Förderprogramme und Beratungsangebote auf allen Ebenen – zwischen Bund, Ländern und Kommunen werde zu wenig kommuniziert und abgestimmt. Das gelte für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude. Hier liege noch ungenutztes Potential. Wichtig sei dabei allerdings, die Unterschiede der Regionen nicht zu vernachlässigen. So seien die Rahmenbedingungen in Ostfriesland ganz anders zu bewerten als die Bedingungen in Ballungscentern.

Hillebrands und Saathoff vereinbarten weitere Termine, um ihren energie- und klimapolitischen Dialog fortzusetzen.