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21.03.2018 | Messen, Veranstaltungen und Wettbewerbe

Regionale Zusammenarbeit stärken

17. BME-Lieferantentag Mecklenburg-Vorpommern heute am Mittwoch in Rostock eröffnet – 171 Aussteller sorgen für Rekordbeteiligung

Peter Friedrichs (links) und Jürgen Ricken (rechts), beide langjährige Organisatoren des Lieferantentages, im Gespräch mit einem Aussteller (Mitte). Foto: BME-Region Mecklenburg-Vorpommern

Vom 17. Lieferantentag der BME-Region Mecklenburg-Vorpommern ist ein klares Signal zur Stärkung der regionalen Zusammenarbeit ausgegangen. „Die ins Stocken geratene Globalisierung hat die internationalen Logistikwege unsicher gemacht. Märkte brechen weg, Zollschranken sollen wieder aufgebaut werden und die EU droht zusammenzubrechen“, sagte Peter Friedrichs, stellvertretender Vorsitzender der Region Mecklenburg-Vorpommern des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), am Mittwoch bei der Eröffnung des 17. Lieferantentages in der HanseMesse Rostock. Angesichts der schwieriger werdenden internationalen Wirtschaftsbeziehungen sprach er sich für eine stärkere Zusammenarbeit der regionalen Unternehmen aus. „Mit diesem Anspruch sind wir vor 17 Jahren angetreten und an diesem Ziel hat sich nichts geändert“, fügte er hinzu.  

Enge wirtschaftliche Geschäftsbeziehungen zwischen Einkäufern und Lieferanten im Nordosten der Republik bedeuteten allerdings nicht, sich nur auf Mecklenburg-Vorpommern zu konzentrieren. „Wir versuchen seit einigen Jahren, auch den einen oder anderen Ostsee-Anrainer an unsere Veranstaltung zu binden. So sind 2018 unter den 171 Ausstellern auch sieben dänische Firmen“, informierte Friedrichs. Langfristiges Ziel des Lieferantentages sei es, einen Beitrag zum Zusammenwachsen des baltischen Wirtschaftsraumes zu leisten. Es handele sich dabei um eine überschaubare Region. Hier gebe es keine Kriege und der Handel könnte nach Friedrichs Meinung „dazu beitragen, dass das auch in Zukunft so bleibt“.  

„Der 17. Lieferantentag hat mit 171 Ausstellern einen neuen Teilnehmerrekord zu vermelden“, betonte der Wirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommerns, Harry Glawe. Die Messe sei ein „tolles Angebot, um die Leistungsfähigkeit von Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik Mecklenburg-Vorpommerns weiter bekanntzumachen“. Die Teilnahme dänischer Firmen und eines schwedischen Gastes sei ein Zeichen für die Internationalisierung des Lieferantentages. Die Location Rostock sei gut gewählt, denn die in diesem Jahr ihr 800-jähriges Stadtjubiläum feiernde Hansestadt sei das wirtschaftliche Herz des neuen Bundeslandes. Der Standort Mecklenburg-Vorpommern habe in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Das Bruttoinlandsprodukt sei, wie in den übrigen Landesteilen, kontinuierlich gewachsen und die Zahl der Arbeitslosen deutlich gesunken.

Glawe: „Wir stehen vor großen Herausforderungen. Die Digitalisierung wird massiv Fahrt aufnehmen und auch vor Mecklenburg-Vorpommern nicht haltmachen.“ Die Unternehmen forderte er auf, sich diesen Veränderungen zu stellen. Damit die digitale Transformation erfolgreich verlaufe, werde sein Ministerium Qualifizierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten für die regionale Wirtschaft anbieten.  

„Mit 171 Ausstellern nach 162 im Vorjahr ist alles vertreten, was in Mecklenburg-Vorpommern Rang und Namen hat“, so BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch in seinem Grußwort. Das neue Bundesland empfehle sich nicht nur als Tourismusstandort, sondern verfüge auch über eine leistungsstarke Industrie. Der BME kooperiere bereits mit den Einkäuferverbänden Polens und Finnlands. „Deshalb würden wir uns auch über eine enge Zusammenarbeit mit Partnern aus dem baltischen und skandinavischen Raum freuen“, betonte Grobosch.

Die anhalten starke Nachfrage von Ausstellern und Fachbesuchern zeige, dass sich das Konzept des Lieferantentages bewährt habe. Das Asset des Veranstaltungsformates sei der Ausstellermix; dieser beschränke sich nicht nur auf einzelne Branchen, sondern umfasse Global Player und Mittelständler gleichermaßen.

Nicht nur Global Sourcing bringe Wettbewerbsvorteile, sondern auch Local Sourcing biete erhebliche Geschäftspotenziale, die es zu heben gelte. So seien kurze Wege ein großer Wettbewerbsvorteil für lokale Lieferanten. Sie bieten zudem potenziellen Geschäftspartnern persönliche Kontakte, verfügen über schnelle Kommunikation, hohe Transparenz und geringe Logistikkosten. „Wir sprechen mittlerweile von ‚Glocal Sourcing‘ – einer Kombination aus beiden Begriffen“, erläuterte Grobosch. Diese Verbindung eröffne den Unternehmen zusätzliche Chancen.  

„Wir werden in diesem Jahr einen internationalen Wirtschaftskongress in Rostock organisieren. Damit soll der Klein- und Mittelstand unserer Region gestärkt werden“, kündigte Manuela Balan, Geschäftsführerin des Unternehmerverbandes Rostock-Mittleres Mecklenburg, an. Die geplante Fachtagung werde eine Plattform zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch der Unternehmen bieten. Der BME sei „herzlich eingeladen, sich an dieser Initiative zu beteiligen“. Damit könnten weitere potenzielle Aussteller des am 27. März 2019 stattfindenden 18. Lieferantentages angesprochen werden, blickte Balan voraus.