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07.03.2018 | Gebäudemanagement, Messen

Digitale Zukunft in Planung, Bau und Betrieb von Bädern

Ab 2020 können öffentliche Bauherren eine Planung nach BIM fordern / Kongress für das Badewesen zeigt neue Technologien und Softwarelösungen

Building Information Modeling (BIM) ist eines der Schwerpunktthemen des Kongresses für das Badewesen auf der interbad 2018. Architekten, Ingenieure, Bauherren, Hersteller, Handwerker und Betreiber im Bäderbau interessieren sich gleichermaßen dafür, wie in Zukunft mit Building Information Modeling (BIM) hochtechnisierte Bauten wie Hallenbäder über den gesamten Lebenszyklus kontrollierter, transparenter und effizienter werden können.  

Die Vorteile liegen scheinbar auf der Hand: „Mit BIM wird eine durchgängig digitale Bearbeitung von Gebäudemodellen im gesamten Planungsprozess und im Bäderbetrieb möglich“, erklärt Michael Weilandt, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) e. V. und Bereichsleiter „Forschung und Regelwerk“. Alle relevanten Gebäudedaten werden in einem intelligenten 3-D-Modell erfasst und können dort weiterverarbeitet werden. Mittlerweile gibt es auch weitere Entwicklungen: So kann z. B. eine datenschlanke, dreidimensionale Modellierung eines Schwimmbades Schnittstellen in die Planung liefern, eine direkte Verknüpfung in das Facility-Management-Programm des Badbetreibers bieten und sogar als Grundlage für Trainingsprogramme in der Virtual Reality dienen.  

Gesetzgeber reagieren positiv

Bereits Ende 2015 beschloss das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur einen Stufenplan für das Planen und Bauen der Zukunft. Zentrales Planungselement ist dabei BIM. Das Bundesbauministerium zog in Folge nach, seit 2016 werden Pilotprojekte mit BIM realisiert. Ab 2020 sollen die öffentlichen Bauherren eine Planung nach BIM fordern können.   Verunsicherung ist groß
„Trotzdem herrscht in Bezug auf BIM Unsicherheit“, interpretiert Weilandt zahlreiche Rückmeldungen aus der Bäderbranche. So werde von Seiten der Planer das Fehlen offener Schnittstellen als wesentliches Hindernis für einen effizienten Einsatz von BIM gesehen. Ein fehlerfreier Datenaustausch zwischen verschiedenen Programmen und damit auch zwischen den am Planungsprozess beteiligten Partnern sei damit nicht gesichert. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sei, dass es keine deutsche Normung für Schnittstellen und damit auch keine Planungssicherheit für die eigene Softwarestrategie gibt. Für die Hersteller stehen zusätzlich die Fragen nach einer allgemeingültigen Beschreibung der Geräte und Bauteile auf der Liste. Wird dies der Standard „Industry Foundation Classes" (IFC) oder der „Construction-Operations Building information exchange“ (COBie) sein? Oder gar eine Kombination aus beidem? Oder etwas ganz anderes wie zum Beispiel MySQL?  

Diese und andere Fragen möchte die DGfdB auf dem von ihr veranstalteten Kongress für das Badewesen diskutieren. Neben BIM stehen auch andere Technologien und Softwarelösungen, die mit dem BIM verknüpft werden können, auf der Agenda. So werden zum Beispiel die photogrammetrische Bestandsaufnahme von Schwimmbädern, eine planungsbegleitende Simulation und Evaluation der Nachhaltigkeit der Baumaterialien und das Facility-Management auf dem Kongress vorgestellt und bewertet.  

Die Interbad, internationale Fachmesse für Schwimmbad, Sauna und Spa, bietet mit ihrer stimmigen Kombination aus Ausstellung, Kongress und umfangreichem Rahmenprogramm den idealen Rahmen zum fachlichen Austausch, Netzwerken und Erleben – von technischen Entwicklungen bis zu innovativen Trends für Pool, Sauna und Wellness. Die nächste interbad findet vom 23. bis 26. Oktober 2018 auf der Messe Stuttgart statt.