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22.06.2018 | Stadtplanung, Veranstaltungen und Wettbewerbe

Wie Städte bei Hitzewellen und Starkregen reagieren können - kreative Projekte zeigen, wie es geht

Innovative Stadtentwässerung in Solingen, ein Bildungsangebot zu Klimaveränderungen für Auszubildende in Heidelberg, ein Projekt zur nachbarschaftlichen Stadtbegrünung in Köln und ein Schattenspender mit Solarmodulen der Kunsthochschule Kassel gewinnen dieses Jahr den "Blauen Kompass".

Preisverleihung „Blauer Kompass 2018“ (Foto: BMU/Stephanie Mälzer)

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wir sind bereits mitten im Klimawandel und unser Wissen über die Folgen nimmt stetig zu. Besonders die Städte müssen sich jetzt mehr und mehr auf Starkregen und Hitzeperioden einstellen. Das verlangt bauliche und planerische Veränderungen, aber auch mehr Kenntnisse in der Bevölkerung. Heute zeichnen wir vier Innovationen aus, die genau diese Aspekte aufgreifen und in kreativer Weise zeigen, wie die Anpassung an den Klimawandel sowohl unsere Infrastruktur schützen als auch die Lebensqualität der Städte verbessern kann." 

Dr. Harry Lehmann, Fachbereichsleiter Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien im Umweltbundesamt (UBA): "Mich freut besonders die Bandbreite der eingereichten Projekte: Von Dachbegrünung über lokalen Hochwasserschutz bis hin zu Hitzeschutz-Schulungen für Pflegepersonal gibt es viele vorbildliche Aktionen. Hier wird vor Ort neu gedacht und innovativ gehandelt."

Mit dem Wettbewerb "Blauer Kompass" zeichnet das Umweltbundesamt bereits zum dritten Mal in drei Kategorien Projekte zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels aus. In diesem Jahr wählte die Jury dafür drei Gewinner aus 111 eingereichten Projekten aus. Erstmals wurde außerdem der Publikumspreis vergeben, insgesamt wurden beim Online-Voting rund 12.600 Stimmen abgegeben. Alle prämierten und nominierten Projekte gibt es in der KomPass-Tatenbank (siehe Link).

Preisträger 2018

Kategorie 1: Private oder kommunale Unternehmen

  • Technische Betriebe Solingen, 42719 Solingen – "Kommunale Überflutungsvorsorge in Zeiten des Klimawandels": Die Technischen Betriebe Solingen entwickelten ein integriertes Konzept zur Städtentwässerung, das nicht alleine auf das Kanalnetz setzt.

Kategorie 2: Bildungs- und Forschungseinrichtungen

  • Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abteilung Geographie – Geco-Lab, 69115 Heidelberg – Geco-Lab: Dem Klimawandel begegnen – das Beispiel Auszubildende (klimAZUBI): Die Pädagogische Hochschule Heidelberg entwickelt in Kooperation mit regionalen Unternehmen und der IHK Lernmodule zur Klimaanpassung für Auszubildende.

Kategorie 3: Vereine, Stiftungen und Verbände

  • Initiativgruppe "Unternehmen engagiert für's Veedel", 50739 Köln – "Gemeinsam für's Klima in Bilderstöckchen": Zusammen mit den Menschen des Viertels legt die Initiativgruppe Gemeinschaftsgärten an, begrünt Fassaden und schafft Versickerungsflächen.

Publikumspreis (Online-Voting)

  • Universität und Kunsthochschule Kassel, Fachgebiet experimentelles Entwerfen und Konstruieren und Digitale 3D-Technik, 34127 Kassel – "Solar Spline": Die Universität und die Kunsthochschule Kassel entwickelten eine Ultraleichtbaukonstruktion mit Solarstruktur, die Schatten spendet und für eine passive Gebäudekühlung sorgt. Gleichzeitig kann die Sonnenstrahlung für die Energiegewinnung genutzt werden.

Jury 2018

  • Christiane Grefe (Hauptstadtredaktion, DIE ZEIT)
  • Prof. Andrea Heilmann (Hochschule Harz - Hochschule für angewandte Wissenschaften)
  • Dr. Thomas Holzmann (Vizepräsident des Umweltbundesamtes)
  • Ulrike Koch (Projektleitung, Unabhängiges Institut für Umweltfragen e. V)
  • Jörg Sommer (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung)
  • Nadine Steinbach (Bereichsleitung, Verband kommunaler Unternehmen e. V.)