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01.08.2018 | Messen

Herausforderung Wasseraufbereitung

Baden, Planschen und Schwimmen gehören für viele Bürger wie selbstverständlich zu einem Urlaubs-, Sport- und Freizeiterlebnis dazu. Allein in Deutschland liegt die Zahl der Schwimmbad-Besuche nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V., Essen, bei 300 bis 400 Millionen pro Jahr.

In Spanien, 2017 mit einem Wachstum von rund 9 Prozent der zweitwichtigsten Markt für Schwimmbäder und Schwimmbadzubehör, existieren über 1 Mio. private Schwimmbäder.  

Vielfältige Anforderungen und Erwartungen

Dass das Schwimm- und Badebeckenwasser optisch ansprechend, so klar wie möglich sowie frei von Keimen und Krankheitserregern ist, gehört dabei für viele Badegäste und Poolbesitzer zu einer selbstverständlichen Erwartungshaltung. Vielen Schwimmbadnutzern ist jedoch nicht bewusst, welche vielfältige Anlagentechnik mit aufwendigen Reinigungs-, Filter- und Desinfektionsverfahren erforderlich ist, um das Schwimmbadwasser jeder Situation möglichst klar und keimfrei zu halten. Derzeit lassen sich in Bezug auf die Wasseraufbereitung folgende Trends beobachten:  

  • Der Badegast wird immer anspruchsvoller, was die Qualität, die Ausstattung, die Betriebssicherheit und die Serviceleistungen in Schwimmbädern und Spas betrifft.
  • Betreiber von Bädern nehmen häufiger externe Dienst- und Beratungsleistungen in Anspruch, um den stetig steigenden Anforderungen an einen sicheren und erfolgreichen Bäderbetrieb gerecht zu werden und um sich gleichzeitig mehr auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren zu können.
  • Die Digitalisierung von Prozessen bietet immer umfangreichere Hilfestellungen bei der Überwachung und dem Betrieb von Schwimmbädern und Spas an. 
  • Durch neue und ständig besser werdende Analyseverfahren steigen gleichzeitig die Anforderungen der einzuhaltenden Regelwerke in Bezug auf die Wasserqualität, Sicherheitstechnik und die Energieeffizienz von Schwimmbädern, Spas und Saunen.

Durch vernetztes Denken das Beste herausholen

Zum gestiegenen Untersuchungsaufwand sagt der Vorsitzende des Arbeitskreises Wasseraufbereitung der figawa und Geschäftsführer von Wassertechnik Wertheim GmbH & Co. KG, Jürgen Elgg: „Jetzt geht es bei diesem teilweise emotional besetzten Thema um eine sachliche Analyse und eine saubere, wissenschaftlich fundierte Bewertung der richtigen Konsequenzen im Fall von Positivbefunden. Die von der figawa initiierten Aktivitäten zur Schaffung einer verbesserten Datenbasis für die Beurteilung sinnvoller Grenz- bzw. Richtwerte in den Regelwerken, ist dabei aus unserer Sicht eine wichtige Aktion für die Betreiber von Bädern.“  

Die Betreiber sowohl von öffentlichen als auch von privaten Bädern können dem Kostendruck durch die stetig steigenden Preise für Energie und Wasser bei gleichzeitig steigenden Hygieneanforderungen nur durch eine effiziente Anlagentechnik begegnen. „Um den richtigen Durchblick im Dschungel der vielfältigen Möglichkeiten zu behalten, ist es häufig nicht sinnvoll, sich allein auf einen Fachbereich zu fokussieren, sondern interdisziplinär vernetzt zu denken und zu handeln“, so Stefan Mersmann, Fach-Ingenieur für Wasseraufbereitung von Schwimmbädern und Geschäftsführer der bt plan GmbH. „Die Digitalisierung bietet faszinierende Möglichkeiten um z. B. die Aufbereitungsqualität und Energieeffizienz von Schwimmbädern, Spas und Saunen zur regeln und zu verbessern. Doch ein vollautomatisches Bad, ohne qualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiter vor Ort und in einer Leitwarte, wird es voraussichtlich auch in 20 Jahren noch nicht geben“, so Mersmann, der auch als Obmann des Arbeitskreises Wasseraufbereitung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. tätig ist. Zu vielfältig seien laut Mersmann die zu beachtenden Spezialgebiete aus Hydraulik, Prozesstechnik, Chemie, Hygiene und Mikrobiologie, die alle ihren individuellen Einfluss auf die Wasserqualität hätten. Hier spielten gut ausgebildete Mitarbeiter, die „mit Hilfe der Digitalisierung das Beste aus einer Wasseraufbereitungsanlage herausholen“ eine entscheidende Rolle.  

Die interbad, internationale Fachmesse für Schwimmbad, Sauna und Spa, bietet sowohl Betreibern öffentlicher Großanlagen als auch Inhabern privater Pools und Spas vielfältigste Produktinformationen, fachkundige Beratung und Informationen zu sämtlichen Bereichen des Schwimmbadbaus. Namhafte Hersteller, Produktentwickler, Anlagenbauer, spezielle Schwimmbad-Architekten und Schwimmbad-Ingenieure sowie Fachverbände und Institutionen bieten Beratungsleistungen für verschiedene Fragestellungen an. Die nächste interbad findet vom 23. bis 26. Oktober 2018 auf der Messe Stuttgart statt.