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14.08.2018 | Beschaffungspraxis

BME-Trendstudie: Digitalisierung im Einkauf heißt Netzwerken über die Cloud

Die Onventis GmbH hat in einer aktuellen Studie in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein und dem BME ausgewählte Unternehmen zur Relevanz digitaler Netzwerke im Einkauf befragt. Ergebnis: Eine große Mehrheit erhofft sich davon klare Marktchancen und will verstärkt in diesen Bereich investieren.

In Zeiten der Digitalisierung zeichnet sich deutlich ab: Globale Netzwerke bestimmen die Zukunft. (Foto: Pixabay.com)

„Der mehrstufige Handel wird in naher Zukunft immer mehr an Bedeutung verlieren“, prognostiziert Prof. Dr. Willi Muschinski, Leiter der Studie und Dozent für Beschaffungsmanagement an der Hochschule Niederrhein. Die Automatisierung von Beschaffungsprozessen sowie die durchgängige Vernetzung von Einkäufern und Lieferanten seien insbesondere für mittelständische Unternehmen wettbewerbsentscheidend. „In unserer Studie untersuchen wie die aktuelle Stimmung am Beschaffungsmarkt, um Einkaufsentscheidern wichtige Trends und Handlungsempfehlungen für Netzwerke im B2B-Einkauf an die Hand zu geben“, verrät Geschäftsführer Frank Schmidt vom Stuttgarter Cloud Procurement Network Onventis.

Mehrheit hält Beschaffungsnetzwerke für sehr wichtig

So befragten Studierende der Hochschule Niederrhein insgesamt 438 Einkaufsverantwortliche. Mit 33 Prozent bilden Einkaufsleiter davon die größte Gruppe. Fast die Hälf­te aller Befragten arbeitet in großen mittelständischen Unter­nehmen. Insgesamt wird digitalen Beschaffungsnetzwerken eine große Bedeutung innerhalb der Digitalisierungsstrategie der Unternehmen beige­messen: 83 Prozent aller Umfrageteilnehmer halten Beschaffungsnetzwerke für wichtig. Für mehr als die Hälfte sind Beschaffungs­netzwerke sogar sehr wichtig. 

„Ziel der digitalen Transformation ist es, Innovationen im Sinne eines Wertschöpfungsnetzwerkes gemeinsam voranzutreiben. Dieser Ansatz geht weit über bisher schon realisierbare innerbetriebliche Optimierungsmaßnahmen hinaus“, betont Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Netzwerke im Einkauf ermöglichen zudem neue Allianzen und  Partnerschaften zur Realisierung kundenspezifischer Lösungen.

Unternehmen bemühen sich um kollaborative Cloud-Vernetzung

In Zeiten der Digitalisierung zeichnet sich eines deutlich ab: Globale Netzwerke werden die Zukunft bestimmen. Ohne Vernet­zung keine Zukunft, ohne Kollaborations-Plattformen keine Vernetzung. Amazon, Google, Uber & Co. haben es vorgemacht, das Zeitalter klassischer On-premise-Lösungen hat längst seinen Zenit überschritten. Vernetzungsplattformen aus der Cloud liegen im Trend. Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass die Investitionsbereitschaft bei den Umfragebeteiligten relativ hoch ist. 83 Prozent  aller Befragten wollen 2018 verstärkt in digitale Beschaffungsnetzwerke investieren. Fast die Hälfte hat die Investitionen bereits budgetiert. Ergo: Gut vernetzte Unternehmen werden ihren Vorsprung auch in Zukunft weiter ausbauen.  

Beschaffungsnetzwerke als Game Changer

Der Trend geht zum agilen Netzwerken und zur kollaborativen Zusammenarbeit. „Ohne eine elektronische Vernetzung dauern Abstimmungsprozesse erheblich länger und sind somit prozesskostenintensiver“, erklärt Onventis-Geschäftsführer Frank Schmidt und betont: „Die Leistung von Beschaffungsplattformen besteht somit primär darin, die Koordinationsprozesse merklich zu vereinfachen, damit die Kooperationspartner durch ein abgestimmtes Verhalten eine bessere Marktleistung erreichen können.“ 

Laut Umfrage nutzen Unternehmen teilweise bereits digitale Prozesse zur Einkaufsoptimierung, doch es besteht noch ein extrem großer Nachholbe­darf in der Durchdringung und Automatisierung. So haben sich kollaborative Prozesse zwischen Beschaffungsabteilungen der Unternehmen und deren Lieferanten zwar schon etabliert, doch fehlt oft noch eine durchgängige digitale Unterstützung.  

An der Befragung nahmen 438 Einkaufsverantwortliche teil; sie fand im Zeitraum Dezember 2017 bis März 2018 statt. 

Die komplette Studie kann bei Onventis angefordert werden (siehe Link).