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28.04.2018 | Gesundheitswesen und Hygiene

Huml: Landarztprämie bringt weitere Ärzte aufs Land

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml ist zuversichtlich, dass die geplante Landarztprämie Wirkung zeigt und die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum weiter verbessert. Huml erläuterte am Freitag beim 26. Bayerischen Hausärztetag in Würzburg:

"Wir führen die Landarztprämie für alle Ärzte ein, die sich in einem nicht besonders gut versorgten Gebiet niederlassen. Damit gestalten wir die bisherige Niederlassungsförderung effizienter und unbürokratischer."

Die Ministerin unterstrich: "Wir brauchen gerade mit Blick auf eine älter werdende Gesellschaft mehr Hausärztinnen und Hausärzte, die als erste Ansprechpartner für alle Bürger in der Nähe ihres Wohnorts zu finden sind - und dies nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. Bei den Hausärzten laufen die Fäden der medizinischen Versorgung zusammen."

Huml hob hervor: "Um den ärztlichen Nachwuchs und damit die medizinische Versorgung insgesamt zu stärken, wollen wir ferner den Masterplan Medizinstudium 2020 zügig umsetzen: Das bedeutet mehr Medizinstudienplätze, ein stärkerer Fokus auf die Allgemeinmedizin und eine Landarztquote. Bayern hat in diesen Punkten bereits eine Vorreiterrolle übernommen. Ziel ist es, auch künftig eine flächendeckend gute Gesundheitsversorgung  zu erhalten."

Die Ministerin verwies auch auf Erfolge bei den Koalitionsverhandlungen, die Bayern für die Hausärzte erzielen konnte: "Wir haben in Berlin eine Stärkung der hausärztlichen Versorgung erreicht. Zum einen wird es Verbesserungen bei der Vergütung geben, vor allem für die sogenannte 'sprechende Medizin' - also für Arzt-Patienten-Gespräche. Zum anderen sollen Ärzte in wirtschaftlich schwachen und unterversorgten ländlichen Regionen regionale Zuschläge erhalten können."

Huml ergänzte: "Bei der flächendeckenden Versorgung spielt auch die Bedarfsplanung für niedergelassene Ärzte eine wichtige Rolle. Erfreulich ist, dass sie jetzt stärker an den Bedürfnissen vor Ort ausgerichtet werden soll. Die Bedarfsplanung soll kleinräumiger, bedarfsgerechter und flexibler gestaltet werden. Insgesamt stärken wir damit die wohnortnahe Versorgung und die ländlichen Räume."

Die Ministerin erläuterte: "Wir haben die Weichen bereits frühzeitig gestellt, damit die Menschen auch künftig eine leistungsfähige und wohnortnahe medizinische Versorgung in ihrer Nähe haben. So hat Bayern als eines der ersten Bundesländer ein Programm aufgelegt, mit dem die Niederlassung von Haus- und Fachärzten im ländlichen Raum gefördert wird. Inzwischen konnten wir 422 Mediziner bei ihrer Praxisgründung unterstützen, davon allein 341 Hausärzte." 

Huml fügte hinzu: "Auch unser Stipendienprogramm stößt auf großes Interesse. Daran nehmen bislang 146 Medizinstudierende teil, die sich verpflichtet haben, nach ihrem Studium im ländlichen Raum als Arzt zu arbeiten."

Die Ministerin betonte: "Insgesamt haben wir bislang rund 38 Millionen Euro für die Stärkung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum Bayerns zur Verfügung gestellt. Das ist gut investiertes Geld. Denn jeder geförderte Haus- und Facharzt leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum."

Huml fügte hinzu: "Mein Ziel ist es, junge Ärztinnen und Ärzte für den ländlichen Raum zu begeistern. Denn: Jeder dritte Hausarzt in Bayern ist derzeit über 60 Jahre alt. Der Generationswechsel muss zum Wohle der Menschen im Land gelingen. Umso erfreulicher ist es, dass das bayerische Förderprogramm so gut angenommen wird."