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24.04.2018 | Abfallwirtschaft

Entsorgung: Deutsch-französisches Konsortium realisiert neue Modularlösung in Paris

Ein von Tilia geführtes deutsch-französisches Konsortium wird eine neu entwickelte Modularlösung zur Behandlung von organischen Abfällen und Klärschlamm im Großraum Paris umsetzen. Das Projekt läuft von März 2018 bis September 2026.

Die Partner wollen die Umwandlung von organischem Kohlenstoff in den Energieträger Methan steigern, eine möglichst positive Gesamtenergiebilanz erzielen und dabei die entstehenden Nebenprodukte minimieren.Die beteiligten Unternehmen haben eine Lösung entwickelt, die auf verschiedenen Modulen basiert – darunter ein Methanisierungsmodul und mehrere optionale Module. Vor allem aufgrund dieser innovativen Lösung hat der Auftraggeber die Partner für die Durchführung des Projekts ausgewählt. Das Konsortium ist damit einer der vier Träger der Innovationspartnerschaft für die Behandlung von organischen Abfällen des „Syndicat intercommunal de traitement des ordures ménagères de la région parisienne" ("Syctom" – Abfallverband im Großraum Paris) und von Klärschlämmen des „Syndicat interdépartemental de l'assainissement de l'agglomération parisienne" ("SIAAP" – Wasserverband im Großraum Paris).

Hauptziele des Projektträgers SYCTOM/SIAAP sind die Steigerung der Umwandlung von organischem Kohlenstoff in den Energieträger Methan, die Erzielung einer möglichst positiven Gesamtenergiebilanz und die Minimierung der entstehenden Nebenprodukte. Eine Rückführung von Gärresten oder anderen Rückständen aus dem Aufbereitungsprozess in den Boden ist hierbei nicht zulässig.

Das Projekt ist in drei Phasen unterteilt: In Phase 1 werden die Experten Laboruntersuchungen durchführen und in Phase 2 nach Entscheidung des Projektträgers eine Pilotanlage bauen. Anschließend planen die Partner eine hocheffiziente Industrieanlage zur Verwertung von Klärschlamm sowie organischen Abfällen, die in Phase 3 errichtet wird. Das endgültige Konzept wird einen Co- Methanisierungsprozess beinhalten und sieht die Umwandlung der abgehenden Nebenprodukte bis zu deren kompletter Verwertung vor. So kann der Großteil der für das Projekt zur Verfügung gestellten organischen Syctom-Abfälle sowie ein wesentlicher Teil des SIAAP-Klärschlamms behandelt werden.

Das Konsortium besteht neben der Tilia aus France Biogaz Valorisation, DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB sowie GICON - Großmann Ingenieur Consult GmbH. Es vereint die Kompetenzen führender europäischer und globaler Forschungsorganisationen (DBFZ, Fraunhofer IGB) zu allen Aspekten der angestrebten Lösung sowie von Ingenieurbüros, die sich auf die Planung und den Bau von Biogasanlagen spezialisiert haben (France Biogaz Valorisation, Gicon).

Tilia gewährleistet die technische und wirtschaftliche Integration und das Projektmanagement, den kooperativen Dialog zwischen Syctom/SIAAP und den Konsortialpartnern sowie die Koordination zwischen den verschiedenen Konsortialpartnern. Letztendlich gewährleistet Tilia den zielgerichteten Fortschritt und die Effizienz des Projekts während der gesamten Dauer der Innovationspartnerschaft.