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17.09.2017 | Gesundheitswesen und Hygiene

Huml wirbt für mehr Offenheit im Umgang mit Demenzkranken

Anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml zu mehr Offenheit im Umgang mit Demenzkranken aufgerufen. Huml betonte heute am Sonntag:

"Demenz ist eine der folgenschwersten Alterskrankheiten. Der Verlust geistiger Fähigkeiten ist auch für die Angehörigen eine enorme Belastung. Doch obwohl immer mehr Menschen betroffen sind, fällt es vielen nach wie vor schwer, offen darüber zu sprechen. Mein Ziel ist es deshalb, die Gesellschaft zu sensibilisieren und für mehr Verständnis zu sorgen."

Die Ministerin verwies darauf, dass am 20. September der dritte Bayerische Fachtag Demenz im oberfränkischen Lichtenfels stattfindet. Unter dem Motto "Miteinander-Mittendrin" wird dort die Teilhabe von Betroffenen und Angehörigen am gesellschaftlichen Leben im Mittelpunkt stehen. Zu dem Fachtag eingeladen hat das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium.

Huml unterstrich: "Mein Anliegen ist es, Menschen mit Demenz in die Mitte der Gesellschaft zu holen und ihnen eine Teilhabe am täglichen Leben zu ermöglichen. Dafür brauchen wir einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft. Mit zahlreichen Maßnahmen aus der Bayerischen Demenzstrategie treiben wir diesen Wandel voran."

Im Rahmen der im Jahr 2013 ins Leben gerufenen interministeriellen Bayerischen Demenzstrategie fördert das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium bereits eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten für Betroffene und Angehörige. Da die Demenz alle Lebensbereiche betrifft, fördern auch andere bayerische Ministerien Projekte für Menschen mit Demenz.

Die Ministerin erläuterte: "Unsere Demenzstrategie deckt insgesamt zehn Handlungsfelder ab. Wir setzen mit dieser Strategie alles daran, die Lebensqualität von Betroffenen und ihren häuslich Pflegenden zu verbessern und eine angemessene Betreuung, Pflege und medizinische Versorgung sicherzustellen. Entscheidend ist, dass die Würde und Selbstbestimmung der Betroffenen in allen Phasen der Erkrankung bewahrt bleiben."

In Deutschland leben gegenwärtig fast 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, wobei jährlich etwa 300.000 Neudiagnosen hinzukommen. In Bayern sind aktuell rund 230.000 Menschen von Demenz betroffen. Etwa 70 Prozent der Erkrankten sind Frauen. Aufgrund der demografischen Veränderungen kann bis 2020 von einem Anstieg auf rund 270.000 Demenzkranke ausgegangen werden. Bis 2032 werden in Bayern voraussichtlich circa 340.000 an Demenz erkrankte Menschen leben, wenn es keinen Durchbruch in der Therapie gibt.

Weitere Informationen zur Bayerischen Demenzstrategie sowie zu verschiedenen Unterstützungsangeboten für Betroffene und deren häuslich Pflegende sind online zu finden (siehe Link).