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18.10.2017 | Sicherheit

Viel Wind um nichts?

Björn Blatt, Geschäftsführer der readypartner GmbH und Experte für Digital-Strategie und digitale Wirtschaft sowie Spezialist für Cloud- und Kommunikationsservices, äußert sich zur entdeckten Sicherheitslücke im WLAN:

Björn Blatt (Foto: readypartner)

„Die während Forschungen zu einer Doktorarbeit entdeckte Sicherheitslücke im WLAN versetzte zahlreiche Unternehmen wie auch Privatpersonen in Panik. Dafür besteht laut aktueller Informationslage jedoch überhaupt kein Grund. Die sogenannten ‚key reinstallation attacks‘ sind zwar eine Schwachstelle im System, die es sofort zu schließen gilt, um mögliche Angriffe zu unterbinden. Dennoch bedeutet es nicht, dass Hacker unverzüglich alle Daten, die über die Verbindung versendet werden, mitlesen können. Denn: Damit Hacker überhaupt die geschützte Verbindung zwischen Router und Endgerät attackieren könnten, bräuchten sie die unmittelbare Nähe zum Router. Über das Internet selbst ist allgemein gar keine direkte Penetration möglich. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI, warnt zwar davor, auf Online-Banking und die Übertragung sensibler Daten bis zur Bereitstellung und Installation der entsprechenden Updates zu verzichten – für Laien, die sich nicht im Klaren über die Sicherheit ihrer Verbindungen sind, ist dies womöglich zwar ein guter Rat – im Normalfall ist der WPA2-Standard jedoch mit einer weiteren Verschlüsselungsschicht geschützt und bietet keinerlei Grund dafür, in Panik zu verfallen.“