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15.11.2017 | Beleuchtung

Märkte im Gebäudesektor entwickeln sich unterschiedlich

Für die Hersteller von Elektroinstallationssystemen verlief das erste Halbjahr 2017 positiv. Gemittelt über alle Segmente hat sich die Produktion gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 3,7 Milliarden Euro erhöht. Zum Jahresende rechnet die Branche mit einem Produktionsplus in Höhe von vier Prozent auf rund 7,4 Milliarden Euro. Treiber ist hier nach wie vor der Wohnungsbau.

Daniel Hager (Foto: Hager Group)

Manfred Diez (Foto: Ridi Leuchten)

Frank Wienböker (Foto: STG Beikirch)

Für die im ZVEI organisierte Licht-Branche besteht ein sehr differenziertes Bild für das erste Halbjahr 2017. Während der Auslandsumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit minus 18,4 Prozent auf 600 Millionen Euro deutlich gesunken ist, ist die Branche aufgrund der anhaltend guten Konjunktur im heimischen Markt gut aufgestellt. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wuchs der Umsatz in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro. Aufgrund der gesunkenen Auslandserlöse ergibt sich für die erste Jahreshälfte allerdings insgesamt ein Umsatzrückgang von minus 3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet die Branche ein Minus von 3 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. 

Der Bereich der elektronischen Sicherheitstechnik andererseits hat sich erneut besser entwickelt als erwartet. 2016 stieg der Umsatz um 6,3 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Euro. 

Alle drei Bereiche sehen großes Wachstumspotenzial in vernetzten, intelligenten Lösungen, wie sie auf der Light+Building 2018 zu sehen sein werden. Systemübergreifende Vernetzung und das reibungslose Zusammenspiel von Gewerken und Services bringen Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz ins Smart Home und damit einen spürbaren Nutzen für den Verbraucher. Für den dauerhaften Markterfolg von Smart-Home-Anwendungen ist die Interoperabilität der Systeme maßgeblich. Insellösungen müssen ein Ende haben, damit intelligente Anwendungen sich in der Breite durchsetzen. Daran arbeitet der ZVEI.

Statements der ZVEI-Fachverbände

Daniel Hager, Stellvertretender Vorsitzender ZVEI-Fachverband Elektroinstallationssysteme:

„Der Wohnungsbau in Deutschland treibt die Marktentwicklung nach wie vor. Gleichwohl gibt es immer noch Nachholbedarf bei der Elektrosanierung. Ein Großteil der Elektroinstallation in Bestandsgebäuden ist über 40 Jahre alt und entspricht nicht mehr den aktuellen oder gar künftigen Anforderungen. Eine anlassbezogene Überprüfung muss gesetzlich verankert werden.“

Manfred Diez, Vorsitzender ZVEI-Fachverband Licht:

„Vielfältige Lösungen für intelligente, vernetzte Beleuchtung werden auf der Light+Building zu sehen sein. Hier erwarten wir Wachstumsimpulse für das Inlandsgeschäft sowie für das zuletzt zurückgehende Exportgeschäft. LED haben im professionellen Bereich inzwischen eine Marktdurchdringung von über 80 Prozent erreicht, beflügelt durch das Thema Energieeffizienz. Auch auf der Messe sehen wir fast nur noch LED für nahezu alle Beleuchtungsaufgaben.“

Frank Wienböker, Mitglied des Vorstands ZVEI-Fachverband Sicherheit:

„Ursachen für das Wachstum der Sicherheitstechnik sind die anhaltend gute Baukonjunktur sowie das gestiegene Sicherheitsbedürfnis infolge der allgemeinen Gefährdungslage. Mehr denn je ist Sicherheit in all ihren Facetten in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt. Die Light+Building 2018 greift dies auf durch die neue Sonderschau „Secure“ und die Erweiterung des Intersec Forums von zwei auf vier Tage.“