Public Manager
30.11.2017 | Gebäudemanagement, Sanitär-Heizung-Klima

LTG Aktiengesellschaft gewinnt Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Die LTG Aktiengesellschaft (Stuttgart) ist Gewinner des diesjährigen Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg. Das auf lufttechnische Lösungen spezialisierte Unternehmen überzeugte mit seinem einzigartigen Konzept zur dezentralen, energieeffizienten und platzsparenden Lüftung, umgesetzt in dem atmenden Lüftungssystem PulseVentilation.

Vorstände der LTG Aktiengesellschaft (v.l.n.r.): Wolf Hartmann (Vors.), Ralf Wagner

Das dezentrale Fassadenlüftungsgeräte FVPpulse für Bodeneinbau (Fotos: LTG)

Bei der Preisverleihung in Stuttgart konnte LTG-Vorstand Ralf Wagner, der bei LTG für die Entwicklung zuständig ist, die nach dem früheren Wirtschaftsminister Dr. Rudolf Eberle benannte und mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung entgegennehmen.

Die Jury hatte dieses Jahr unter über 100 Bewerbern auszuwählen. Überzeugt hat die Juroren schließlich die Eigenschaftskombination des zum Patent angemeldeten LTG-Lüftungssystems. Es bietet deutliche Vorteile hinsichtlich Material- und Energieeffizienz und gestattet völlig neue Betriebsweisen für das bedarfsgerechte Lüften und Temperieren der Räume – es ermöglicht ein „atmendes“ Gebäude. „Der Preis bestätigt die Innovationskraft unseres Unternehmens und den Erfolg unserer Strategie im Bereich dezentrale Lüftung“, sagt Wolf Hartmann, der Vorstandsvorsitzende der LTG. Das Lüftungssystem wird bereits in mehreren Objekten erfolgreich eingesetzt, zum Beispiel in Bürogebäuden in Stuttgart und Paris sowie in einem Konzertsaal in Lettland. Ende des Jahres startet die Auslieferung von 900 Geräten, die für die neue Zentrale der Drogeriekette dm in Karlsruhe bestimmt sind.

Einzigartige Funktionsweise des Fassadenlüftungsgeräts FVPpulse

Das instationäre Fassadenlüftungsgerät FVPpulse der LTG, das auf dem System PulseVentilation basiert, ermöglicht eine dezentrale und komplette thermische Luftbehandlung inkl. Filterung, Entfeuchtung und Wärmerückgewinnung. Auf eine aufwendige Lüftungszentrale mit einem raumintensiven und hygienisch anfälligen Kanalsystem zur Luftverteilung kann somit verzichtet werden.

Die dezentralen Geräte lassen sich bedarfsgesteuert in den Bereichen betreiben, in denen tatsächlich Frischluftbedarf besteht, denn ihre Regelung erfolgt raum- bzw. gruppenweise. Individuelle, energiesparende Betriebsweisen lassen sich daher wesentlich einfacher umsetzen als mit einer zentralen Lüftungsanlage. Zudem beeinträchtigt ein eventueller Ausfall eines einzelnen, dezentralen Geräts nicht die komplette Luftversorgung des Gebäudes.

Weitere Vorteile des FVPpulse gegenüber zentralen Lüftungskonzepten und konventionellen Fassadenlüftungsgeräten:

- Das „atmende“ Gerät benötigt im Gegensatz zu herkömmlichen Fassadenlüftungsgeräten nur eine Öffnung in der Fassade, eine Absperrklappe und einen Ventilator. Ein internes Klappensystem schaltet zwischen Zu- und Abluftbetrieb um. Damit wird die Zahl der erforderlichen Fassadeöffnungen halbiert und die Anzahl der Gerätekomponenten reduziert.

- Der eingebaute Regenerator zur Wärmerückgewinnung im Winter wird beim Ausatmen von der Raumluft erwärmt und gibt diese Wärme beim Einatmen wieder an die kalte Außenluft ab. Das spart Heizkosten. Mit höchsten Rückwärmzahlen bis 90% ist das FVPpulse derzeit das einzige dezentrale Gerät, das die EnEff-Anforderungen einhalten kann.

- Die Wärmerückgewinnung kann systembedingt nicht einfrieren und arbeitet daher auch an sehr kalten Wintertagen, wenn sie am nötigsten gebraucht wird. Der Energieaufwand für Heizen und Kühlen ist bei Einsatz des FVPpulse sogar deutlich geringer als bei einer Zentralanlage mit Kanalnetz, da die Verteilverluste wegfallen.

- Durch die deutliche Reduzierung der geräteinternen Druckverluste benötigt der Ventilator des FVPpulse im Normalbetrieb nicht einmal 10 Watt. Der in der Energieeinsparverordnung EnEV 2014 vorgeschriebene Mindestwert für die SFP (Specific Fan Power) wird also um Faktor 10 unterschritten.