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24.11.2017 | Gesundheitswesen und Hygiene

Huml für verstärkte Hospiz- und Palliativversorgung in Alten- und Pflegeheimen

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt sich für einen Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung in Alten- und Pflegeheimen ein. Huml betonte heute am Freitag anlässlich des Fachtags "Demenz und Sterben" in Nürnberg:

"Zu einer humanen Gesellschaft gehört es, schwerstkranken und sterbenden Menschen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Für Demenzkranke ist eine mitfühlende und umfassende Sterbebegleitung von besonderer Bedeutung. Denn schwerstkranke und sterbende Menschen mit Demenz haben eingeschränkte Möglichkeiten, selbstbestimmt zu handeln. Sie können ihre Wünsche oft nicht mehr deutlich artikulieren."

Experten zufolge leiden in Alten- und Pflegeheimen 60 bis 80 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner an Demenz. Die Erkrankung ist mittlerweile der häufigste Grund für einen Umzug in ein Heim.

Die Ministerin unterstrich: "Bereits heute wird der Hospizgedanke in vielen stationären Alten- und Pflegeheimen in Bayern gelebt. Es gibt aber leider auch Einrichtungen, die eine Sterbebegleitung im Sinne der Hospizidee gar nicht oder nur in geringem Umfang anbieten. Hier besteht Nachholbedarf. Es ist insbesondere mehr qualifiziertes Personal notwendig, um Versorgungsangebote zu koordinieren und die Bewohner sowie deren Angehörige entsprechend zu beraten."

Mit Blick auf die Debatte zur aktiven Sterbehilfe bekräftige die Ministerin: "Die Endlichkeit und Verletzlichkeit gehören zum Menschsein dazu. Das Gebot der Menschlichkeit verlangt nach einem menschenwürdigen Leben von Anfang bis zum Ende. Bayern sagt daher 'Nein!' zu aktiver Sterbehilfe und 'Ja!' zum Leben – mit einem umfassenden Palliativ- und Hospizkonzept."

Veranstalter des Fachtags "Demenz und Sterben" in Nürnberg sind die Akademie für Hospizarbeit und Palliativmedizin Nürnberg, die Alzheimer Gesellschaft Mittelfranken, die Diakonie Neuendettelsau sowie das Zentrum für Altersmedizin am Klinikum Nürnberg.