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31.05.2017 | Digitalisierung, Stadtplanung

Digitalisierung und Energiewende eröffnen Chancen für nachhaltiges Städtewachstum

Berlins Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop, hat heute die von der Berliner Energieagentur (BEA) veranstaltete internationale Konferenz „Growing Smart Energy Cities“ im Roten Rathaus eröffnet.

Rund 100 Energieexperten und Stadtplaner aus zahlreichen europäischen und außer-europäischen Ländern tauschen sich darüber aus, wie wachsende Städte nachhaltig und „smart“ wachsen können. Dabei stehen insbesondere Steuerungs- und Finanzierungsinstrumente für eine moderne (Energie)Infrastruktur im Mittelpunkt.

In ihrer Eröffnungsrede betonte Ramona Pop, dass in der Integration von Themen wie Energie und Digitalisierung eine große Chance für nachhaltiges und ökologisches Wachstum besteht. Sie sagte: „Die Digitalisierung birgt ein enormes Potenzial, die Sektoren zusammen zu bringen und sogar zur Bewältigung des Klimawandels beizutragen. Das wird für mich besonders deutlich an zwei zentralen Aufgaben des neuen Senates – der Energiewende und der Mobilitätswende. IT-Anwendungen  wie intelligente Energie- und Verkehrssteuerung können einen großen ökologischen Beitrag leisten.“

Der Vize-Bürgermeister von Warschau, Michael Olszewski, erläuterte in einem Vortrag, wie sich die polnische Hauptstadt den Herausforderungen von Klimaschutz und Klimawandel stellt. In Warschau geht es vor allem darum, das gut ausgebaute Fernwärmenetz der Stadt Schritt für Schritt durch Einsatz von erneuerbaren Energien zu dekarbonisieren. Auf der Agenda der Stadtverwaltung steht aber auch, mehr innovative Energiedienstleistungsmodelle umzusetzen und smarte Verkehrskonzepte zusammen mit dem öffentlichen Personennahverkehr zu entwickeln.

Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen des Landes Berlin, wies auf die großen Herausforderungen aufgrund des starken Zuzugs nach Berlin hin. Das strategisch wichtigste Ziel sei es, eine soziale und klimaneutrale Stadt mit bezahlbarem Wohnraum zu schaffen und dieses Ziel auch bei Neubauten und bei energetischen Modernisierungen im Blick zu behalten. Als Beispiel für eine „smarte“ Stadtteilentwicklung führte Lompscher den Wissenschafts- und Forschungspark Adlershof an, „der sich auch zu einem attraktiven Wohngebiet entwickeln wird“. Außerdem präsentierte sie mehrere Neubau- und Modernisierungsprojekte der städtischen Wohnungsbaugesellschaften sowie der Wohnungsbaugenossenschaft „Bremer Höhe“.

Der Staatssekretär für wirtschaftliche Entwicklung der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt, Ricardo Becerra, erläuterte den ambitionierten „Energy Transaction Act“ für die 33-Millionen-Einwohner-Metropole. Dabei stehen unter anderem die Themen Müllverwertung, Modernisierung der kommunalen Infrastruktur, Investitionen in erneuerbare Energien sowie der Aufbau von geeigneten Organisationsstrukturen im Mittelpunkt. Becerra stellte auch das Projekt einer „Smart City“ als Nachnutzung für einen Flughafen vor.

Im Verlauf der Konferenz stehen heute und morgen weitere Erfahrungsberichte aus Städten wie Wien, Stockholm, Paris, Leiden und Tel Aviv auf dem Programm. Außerdem werden erfolgreiche Strategien und Finanzierungsinstrumente zur Realisierung smarter, energieeffizienter Städte vorgestellt und diskutiert.