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22.03.2017 | Energie

Internationale Energieagenturen formulieren deutlichen Klima-Appell

Das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V. begrüßt die jetzt veröffentlichte gemeinsame Studie von Internationaler Energieagentur (IEA) und Internationaler Organisation für Erneuerbaren Energien (Irena) mit dem Titel „Perspektiven für die Energiewende“, welche die nötigen „Investitionen für ein kohlenstoffarmes Energiesystem“ analysiert und formuliert.

Internationaler Besuch beim Deutschen Energieberater-Netzwerk DEN e.V. in Offenbach – 2016 informierten sich Delegationen aus China und aus Japan über die Arbeit der deutschen Kollegen. Sie machten klar, dass Gebäudeeffizienz in ihren beiden Ländern ein wichtiges und vielbeachtetes Thema ist. Es empfing und betreute

sie der Vorsitzende des DEN, Dipl.-Ing. Hermann Dannecker. (Fotos: DEN e.V.)

Das Papier wurde im Rahmen des 3. Berlin Energy Transition Dialogue veröffentlicht, zu dem sich mehr als 1000 Teilnehmer aus 70 Ländern zwei Tage lang in der deutschen Bundeshauptstadt trafen.

Die Studie identifiziert eine umfassende Gebäudesanierung als ein entscheidendes Element einer erfolgreichen Energiewende. „Die Studie und die Konferenz machen deutlich, dass die Energiewende kein deutsches oder europäisches Phänomen ist, sondern eine globale Herausforderung“, stellt der Vorsitzende des DEN, Dipl-Ing. Hermann Danecker, fest. „Im Anschluß an die Pariser Klimaschutzkonferenz wurde in Berlin diskutiert, wie man die Ziele praktisch umsetzen kann. Dieser praktische Ansatz läßt hoffen.“

Dannecker sieht vor allem die Industriestaaten in der Pflicht, vorbildlich Umgestaltungen zum Energiesparen und für mehr Klimaschutz vorzunehmen. „Dabei spielt die Sanierung und der Bau energieeffizienter Gebäude weltweit eine ganz wichtige Rolle. Eigentlich ist es eine Schande, dass in der EU noch immer weit über die Häfte der Gebäude nicht energieeffizient sind. Hier ließe sich recht einfach aktiver Klimaschutz praktizieren.“

Der Ingenieur verweist auch auf das hohe Interesse von Entwicklungs- und Schwellenländern an modernen Technologien und rechtlichen Rahmenbedingungen in den Industriestaaten. „Es geht darum, voneinander zu lernen, und zwar schnell. Klimaschutz birgt ja auch enorme industrielle Potenziale; innovative Technologien, etwa beim Heizen oder Kühlen, sorgen für Investitionen und Arbeitsplätze.“ Es sei deshalb sehr zu begrüßen, dass Deutschland schon zum dritten Mal den Energiewende-Dialog im Auswärtigen Amt veranstalte.

„Auch wir im Deutschen Energieberater-Netzwerk erleben das große Interesse ausländischer Kollegen“, sagt Dannecker. “So hatten wir zweimal Delegationen von Energieberatern in Offenbach zu Gast – eine aus China, eine aus Japan. Die wollten wissen, wie wir hier ganz praktisch Energiewende leben und verwirklichen. Was den Gebäudebereich angeht, konnten wir helfen. 'Aus der Praxis – für die Praxis' ist ja unser Motto. Und Bauphysik macht an Grenzen bekanntlich nicht halt...“ Deshalb werde das DEN auch weiterhin internationale Kontakte pflegen und Kollegen aus dem Ausland mit Rat und Tat zur Verfügung stehen.