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27.06.2017 | Brandschutz

Expertengespräch des FVLR - BrandAktuell zum Thema Sachschäden

Auf Einladung des Fachverbandes Tageslicht und Rauchschutz e. V. (FVLR) trafen sich Brandschutzexperten und Vertreter der Versicherungsbranche, um sich über das Thema Sachschäden durch Rauchgase auszutauschen. Die Ergebnisse des Gesprächs hat der FVLR in der neuen „BrandAktuell“ zusammengefasst. Ab Juli steht der Newsletter auf der Homepage des FVLR als Download zur Verfügung.

Die Expertenrunde zum Thema Sachschäden durch Rauchgase: Dipl.-Ing. Volker Rautenberg, Provinzial Rheinland Versicherung AG; Dipl.-Ing. Stefan Bunthoff, Flughafen Düsseldorf GmbH; Dipl.-Ing. Marco van Lier, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.; Dipl.-Ing. Thomas Hegger, FVLR Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V. (v.l.n.r.) Foto: FVLR Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e. V., Detmold

Entrauchung durch Dachoberlichter (Grafik: FVLR Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e. V., Detmold)

Die allgemeinen Brandschutzvorschriften können industrielle Gebäude und die darin befindlichen Sachwerte vor den Folgen von Feuer und Rauch nicht ausreichend schützen – so lautete der allgemeine Tenor des Expertengesprächs in Düsseldorf. „Das Baurecht fordert lediglich Mindeststandards, die sich an den grundlegenden öffentlichen Schutzzielen orientieren“, erklärt Thomas Hegger, Geschäftsführer des FVLR. Demnach müssen bauliche Anlagen so errichtet und instandgehalten werden, dass Brände verhütet und wirksame Rettungs- und Löscharbeiten möglich sind. Darüber hinaus bestehen zwar für bestimmte Gebäude und Nutzungen individuelle Schutzziele, die weitere Maßnahmen erforderlich machen. Der Schutz von Sachwerten ist im Baurecht jedoch nicht vorgesehen.  

Brandschäden werden größer

Die Auswirkungen von Brandrauch auf Gebäude, Maschinen, Anlagen und Waren werden noch immer unterschätzt. Auch wenn ein Feuer nach kurzer Zeit eingedämmt ist, breiten sich mit dem Brandrauch große Mengen toxischer Zersetzungsprodukte aus – mitunter auch in Gebäudebereichen, die vom eigentlichen Feuer nicht betroffen sind. Auch ein kleiner Brand kann in einem solchen Szenario hohe Sachschäden und Produktionsausfälle verursachen. Der durchschnittliche Brandschaden im Industriebereich hat sich in den vergangenen zehn Jahren versechsfacht. Das liegt zum einen an der Wertekonzentration durch teure Maschinen und Anlagen in den Gebäuden. Zum anderen auch an mangelnden Investitionen in geeignete Rauchabzugssysteme.  

Anlagentechnischer Brandschutz lohnt

Auch wenn die Risiken eines Brandes versicherbar sind, sollten Betriebe sich bei der Definition ihrer Schutzziele nicht allein am geltenden Baurecht orientieren. „Wir wollen dem gewerblichen Entscheider helfen, das Thema zu verstehen, damit er dann anfangen kann, seine Schutzziele Stück für Stück umzusetzen“, so Hegger.   Ein auf die individuellen Schutzziele abgestimmtes Brandschutzkonzept umfasst bauliche, anlagentechnische und organisatorische Maßnahmen. Zum baulichen Brandschutz zählen beispielsweise Brandschutzwände, die das Gebäude in Brandabschnitte einteilen. Die Möglichkeiten des anlagentechnischen Brandschutzes reichen von Brandschutztüren über Sprinkleranlagen bis hin zu qualifizierten Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA). Solche Anlagen lassen sich kostengünstig in Lichtkuppeln und Lichtbänder integrieren und ermöglichen im Brandfall eine effektive Entrauchung. Die richtige Lagerung brennbarer Stoffe und das Freihalten von Angriffswegen sowie der Zugänge zu Brandschutzanlagen zählen zu den organisatorischen Maßnahmen. Ein Brandschutzkonzept, das auch den Sachwert berücksichtigt, bietet Unternehmern einen umfassenden Schutz vor existenzbedrohenden Bränden.  

Ab Juli steht die BrandAktuell zum Thema Sachschutz online zum Download zur Verfügung (siehe Link).