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25.07.2017 | Energie

SüdWestStrom-Jahresabschluss geprägt von sinkenden Börsenpreisen

Die Südwestdeutsche Stromhandels GmbH (SüdWestStrom) hat das Geschäftsjahr 2016 erfolgreich abgeschlossen. Die Stadtwerke-Kooperation setzte 627 Millionen Euro um und erwirtschaftete einen Gewinn vor Steuern von 2,0 Millionen Euro. Die beteiligten Stadtwerke erhalten eine Ausschüttung von 2,8 Prozent auf ihr Stammkapital. Das Eigenkapital der Stadtwerke-Kooperation stieg auf über 45 Millionen Euro.

Daniel-Klaus Henne, Geschäftsführer der Südwestdeutschen Stromhandels GmbH

Stefan Kleck, Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestdeutschen Stromhandels GmbH (Fotos: SüdWestStrom)

Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete SüdWestStrom einen Umsatz von 627 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es 701 Millionen Euro. Der Umsatz ist geprägt von der Strom- und Erdgas-Beschaffung für 140 Energieversorger: Im Strom-Bilanzkreis stieg die über SüdWestStrom an Endkunden gelieferte Menge auf 13,0 Milliarden Kilowattstunden (Vorjahr 12,4) und auf 17,1 Milliarden Kilowattstunden im Erdgas-Bilanzkreis (Vorjahr 15,7). Gesunken sind hingegen die spezifischen Beschaffungskosten und damit auch der Umsatz. Die spezifischen Beschaffungskosten hängen von den Großhandelspreisen für eine Megawattstunde Strom und Erdgas ab. Der Gewinn vor Steuern ging zurück von 2,8 Millionen Euro auf 2,0 Millionen Euro. Dafür verantwortlich sind vor allem Investitionen in neue EDV-Systeme, höhere Personalkosten durch zusätzlich eingestellte Mitarbeiter und ein niedrigeres Finanzergebnis aufgrund der allgemeinen Zinsentwicklung. Maßgeblich für das Finanzergebnis von SüdWestStrom sind Zinserträge aus Anleihen, die zur Absicherung von Energie-Handelsgeschäften verwendet werden.   

Der Geschäftsführer Daniel Klaus Henne sagt: „Unseren Gesellschaftern ist wichtig, dass die SüdWestStrom-Dienstleistungen gut aufgestellt sind für eine zunehmend komplexere Energiewirtschaft. Ein modernes Portfoliomanagement, Dienste rund um den Smart-Meter-Rollout und die entsprechenden Schnittstellen zu benachbarten energiewirtschaftlichen Prozessen kosten individuell für Stadtwerke viel Geld.“ Henne weiter: „Von den gemeinsamen Investitionen in die EDV und gut ausgebildete Mitarbeiter werden die Stadtwerke langfristig profitieren. Eine Kooperation wie SüdWestStrom hat die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Energieversorgern im Blick und nicht die eigene Rendite. Zudem ist unser Umsatz dauerhaft beeinflusst von volatilen Preisen auf den Terminmärkten und an den Energiebörsen. Ein niedrigerer Umsatz stört uns nicht, für uns ist das ein durchlaufender Posten“. Vor diesem Hintergrund sei Henne mit der Ausschüttung an die Gesellschafter von 2,8 Prozent auf das Stammkapital bei SüdWestStrom zufrieden.   

In den letzten drei Jahren hat SüdWestStrom das Eigenkapital um rund 11 Millionen Euro erhöht: von 34 Millionen Euro (2013) auf 45 Millionen Euro (2016). Eine stabile Eigenkapitalbasis ist wichtig für das Finanzmarkt-Rating der Stadtwerke-Kooperation. Im Energie-Großhandelsgeschäft ist dieses Eigenkapital-Plus ein Vorteil für die 140 an den Portfolio-Pools teilnehmenden Versorger. SüdWestStrom ist in der Lage, die Portfolio-Pools trotz großer Preisschwankungen so zu bewirtschaften, dass die beteiligten Stadtwerke nicht an den zusätzlichen Finanzierungskosten beteiligt werden müssen. 

Der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Kleck sagt: „SüdWestStrom hat sich gut geschlagen im vergangenen Jahr. Die wirtschaftliche Lage ist sehr solide; wir haben neue Gesellschafter und Kunden gewonnen.“ Zudem seien im vergangenen Geschäftsjahr die Dienstleistungserlöse um mehr als sieben Prozent gestiegen. Die Dienstleistungserlöse sind der wesentliche Indikator für den Erfolg des Unternehmens.