Public Manager
13.07.2017 | Energie

Scharf: Nächster Schritt der barrierefreien Isar

Die Wasserkraft ist ein wichtiger Baustein für eine klimaverträgliche Energieversorgung. Ziel ist der Einklang zwischen den Belangen von Mensch und Umwelt vor Ort und einer naturverträglichen Wasserkraftnutzung. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf bei der Einweihung des neuen Öko-Wasserkraftwerks in Baierbrunn.

"Im Wasserland Bayern hat die Wasserkraft eine lange Tradition. Das neue Kraftwerk verbindet optimal die Anforderungen der Gewässerökologie mit denen einer modernen Energieanlage. Fischschutz und Wasserkraft müssen kein Widerspruch sein. Die Anlage ist der nächste Schritt auf dem Weg zu einer barrierefreien Isar. Wir wollen eine freie und durchgängige Isar bis 2021. Damit wird die Isar wieder zur blauen Lebensader in Bayern", so Scharf. Die neue Anlage in Baierbrunn steht an einem bereits vorhandenen Querbauwerk und erzeugt pro Jahr rund 1,8 Millionen Kilowattstunden sauberen Wasserkraftstrom – das entspricht dem Stromverbrauch von rund 700 Haushalten. Zur Verbesserung der Gewässerökologie ergänzen zwei neue, über 2 Millionen Euro teure Bauwerke die alte Wehranlage – eine sogenannte "Raue Rampe" und ein "Raugerinne-Beckenpass". 

Neben dem bereits letztes Jahr umgerüsteten Kraftwerk Sulzberg-Au ist das neue Kraftwerk in Baierbrunn nun das zweite, das fischverträgliche Öko-Turbinen einsetzt. Die langsame Drehzahl der Turbine und andere konstruktive Maßnahmen ermöglichen den Fischen, das Kraftwerk zu durchschwimmen. Das Projekt ist das Ergebnis der Kooperation zwischen der Bayernwerk Natur GmbH und dem Freistaat Bayern mit seinen Landeskraftwerken. Insgesamt wurden von den Projektträgern dafür knapp 4 Millionen Euro investiert. 

Zur ökologischen und naturverträglichen Wasserkraftnutzung in Bayern hat die Staatsregierung 2012 einen 10-Punkte-Fahrplan beschlossen. Dieser zeigt Schritte auf, wie die Wasserkraftnutzung in Einklang mit gewässerökologischen und naturschutzfachlichen Anforderungen gebracht werden kann. Auch die Forschung soll weiter vorangetrieben werden. So ist das neue Wasserkraftwerk in Baierbrunn Teil eines Forschungsprojekts der Technischen Universität München, die im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums Untersuchungen zu fischökologischen Verbesserungen vor allem an innovativen Wasserkraftwerken durchführt.