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30.01.2017 | Gebäudemanagement

Hörsaal aus dem Bausatz

Mit über 40.000 Studierenden ist die RWTH Aachen Deutschlands größte Forschungs- und Technische Universität. Gerade in den vergangenen Jahren stieg die Anzahl der Einschreibungen – wie auch an anderen Universitäten – stark an.

Konzentriertes Lernen dank Schallisolierung und innovativer Ausstattung. (Foto: Neptunus)

Als sich 2013 ein Neubau der Hochschule verzögerte, wurde der Ruf nach einem temporären Hörsaal laut. Er sollte Platz für 1.000 Studenten bieten, möglichst kurzfristig in der Nähe einer Eisenbahnlinie errichtet werden und allen Ansprüchen eines klassischen Hörsaals genügen. In nur zwei Wochen setzte der Hallenspezialist Neptunus diese Herausforderung um. Nach vier Jahren erfolgreicher Nutzung wird das semi-permanente Gebäude „Evolution“ jetzt wieder abgebaut.

Heizung, WLAN, Schallisolierung sowie elektrisch betriebene Be- und Entlüftung für qualmende Köpfe: Der mobile Hörsaal der RWTH Aachen bietet alles, was die Studierenden für eine angenehme Lernumgebung benötigen. Die Aluminiumbauweise der „Evolution“ gewährleistet alle Vorzüge eines permanenten Gebäudes: So ist der 1.400 qm große Hörsaal ebenso widerstandsfähig gegenüber widrigen Wetterbedingungen, genügt den gleichen Sicherheitsanforderungen und ist – mit dauerhaften Komponenten ausgestattet – auch für einen längerfristigen Einsatz geeignet.

Das technologisch innovative Design umfasst isolierte Wand- und Dachpaneele, die Temperaturunterschiede regulieren und Umweltgeräusche minimieren. Die Schallisolierung lässt selbst die vorbeifahrenden Züge unbemerkt, sodass auch Klausuren geschrieben und Prüfungen durchgeführt werden können.  

Einfacher Auf- und Abbau

Der mobile Hörsaal wurde notwendig, als sich ein Neubau aufgrund von Protesten aus der Nachbarschaft verzögerte. Ursprünglich sollte die Halle nur für sieben Monate stehen – daraus wurden vier Jahre. Wenn der Neubau im April 2017 bezugsfertig wird, kann die temporäre Halle problemlos wieder abgebaut werden. Auch der Wiederaufbau an einem anderen Ort – inklusive Modifizierungen – sind aufgrund der modularen Beschaffenheit möglich.

Mit der Bauzeit von zwei Wochen ermöglicht der Gebäudetyp damit eine kurzfristige und gleichzeitig hochwertige Lösung bei vorübergehenden Kapazitätsproblemen, wie sie an vielen Universitäten vorherrschen. Infolge doppelter Abiturjahrgänge und einer zunehmenden Akademisierung drängen so viele Studenten an die Hochschulen wie nie zuvor. Die Verantwortlichen stehen damit allerorten vor der Frage, wie sie die dadurch entstehenden Raumprobleme lösen sollen, die voraussichtlich temporärer Natur sind. „Mit unserer Lösung können Universitäten kurzfristig auf einen steigenden Raumbedarf reagieren und gleichzeitig die hohen Kosten eines Neubaus vermeiden“, erklärt Geschäftsführerin Dorrie Eilers. 

Spezialist für temporäre Bauten

Seit 80 Jahren bietet Neptunus innovative Raumlösungen an – und widmet sich heute vor allem den Herausforderungen temporärer Architektur. Das Familienunternehmen in dritter Generation hat Standorte in den Deutschland, Niederlanden, Belgien, Frankreich, Polen, Österreich und Großbritannien. Auf Basis einer modularen Bauweise entwickelt Neptunus maßgeschneiderte Gebäude – von der Sporthalle bis zum Flughafenterminal, vom Fanshop bis zur Messehalle, vom Showroom bis zur Unterkunft für Flüchtlinge.