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20.02.2017 | Abfallwirtschaft

45.000 Tonnen Bioabfall im Jahr: MBA Lübeck vertraut auf bomatics Vertikalshredder Rotacrex

Seit ca. einem Jahr sind bei den Entsorgungsbetrieben Lübeck zwei Vertikalshredder vom Typ Rotacrex 1200 im Einsatz. In der dortigen Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) zerkleinern die beiden Maschinen ca. 45.000 Tonnen Bioabfall pro Jahr und bereiten den Abfall für die Weiterverarbeitung in der Vergärungsanlage vor.

(Foto: bomatic)

Der Vorteil dieser Maschinen: Sie zerkleinern alle biolo­gischen Bestandteile verlässlich. Störstoffe, wie z. B. Plastiktüten, werden kaum, bzw. nur grob zerkleinert. So können diese beiden Fraktionen anschließend leicht über 30 mm Siebe voneinander getrennt und ihrer unterschiedlichen Weiterverarbeitung zu­geführt werden.

Die Entsorgungsbetriebe Lübeck sind der kommunale Umwelt­dienstleister für die Hansestadt Lübeck. In der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) der Entsorgungs­betriebe Lübeck wird der Bioabfall aus Lübeck sowie aus Kiel, Bad Segeberg und dem Kreis Steinburg verarbeitet. So kommen im Jahr durchschnittlich 45.000 Tonnen Bioabfall zusammen, vornehmlich aus den sogenannten Braunen Tonnen der Haushalte. Leider entsorgen viele Haushalte aber ihren Biomüll in Plastiktüten. Diese und andere Fremdstoffe im Bioabfall sind nicht förderlich und gelten bei der Weiterverarbeitung in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage als "Störstoffe", die von den biologischen Stoffen separiert werden müssen. Hier kommen die beiden Vertikalshredder "Rotacrex 1200" der Firma bomatic zum Einsatz.

Biologische Stoffe werden zerschlagen – Störstoffe bleiben heil

Über Förderbänder wird der Bioabfall den beiden Rotacrex-Maschinen zugeführt. Im Innern der Maschinen – dem Prallraum – befindet sich das Schlagwerkzeug, das sich am Boden des Prallraums mit ca. 1.000 Umdrehungen pro Minute dreht. Acht Hämmer aus verschleiß­festem Stahl sowie zwei bewegliche Prallplatten übernehmen hier die Zerkleinerung des ein­gebrachten Bioabfalls. Die Korngröße des zerkleinerten Materials wird über die Einstellung des Schiebers an der Austragsöffnung reguliert. Das Besondere an dieser Art der Zerkleine­rung ist, dass die biologischen Stoffe dabei sehr klein zerschlagen werden, während die Störstoffe nahezu unzerstört bleiben. Hier zeigt sich, dass das Arbeitsprinzip des bomatic-Vertikalshredders "Schlagen statt Schneiden" ideal zu Aufgabenstellungen dieser Art passt.  

Sortenreine Trennung ermöglicht Weitergabe an Vergärungsanlage

In den Lübecker Rotacrex-Maschinen wird der organische Anteil auf diese Weise kleinst­möglich zerkleinert, während die Störstoffe so groß wie möglich bleiben. Nach der Zerkleine­rung werden beide Fraktionen über 30 mm Siebe gesiebt und anschließend getrennt der weiteren Verarbeitung zugeführt. "Wir sind sehr zufrieden mit den beiden Rotacrex-Maschi­nen", sagt Matthias Benthien von den Entsorgungsbetrieben Lübeck. "Sie sind sehr verläss­lich, funktionieren gut und schaffen die notwendigen Mengen". Ihm war es wichtig, dass die unter den Biomüll gemischten Kunststoffe allenfalls zerdrückt, nicht aber zerschnitten werden – denn nur dann lassen sie sich zuverlässig sortenrein trennen. Für die Weiterverarbeitung der Feinfraktion in der Vergärungsanlage sei es wichtig, dass dort so wenig Kunststoffe wie möglich landen. 

Rotacrex-Anlagen weltweit im Einsatz

Die Rotacrex-Vertikalshredder werden von der Firma bomatic, einem mittelständischen Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Produktion von Zerkleinerungsanlagen, Recycling-Maschinen und Entsorgungsmaschinen spezialisiert hat, entwickelt und seit 2010 vertrieben. Inzwischen sind die Rotacrex-Vertikalshredder weltweit im Einsatz. "Unsere Rotacrex-Maschinen werden sehr oft in Biogasanlagen und ähnlichen Betrieben eingesetzt", berichtet Marion Böttcher, Geschäftsführerin bei bomatic. "Sie sind sehr robust und eignen sich deshalb auch für den Einsatz in Anlagen zur Zerkleinerung von Elektronikschrott, Tonerpatronen, Metallschrott und MBA-Schrott. Auch zur Aufbereitung von Holzresten aus der Kompostierung findet die Maschine großes Interesse. Darin befindliche Folienteile blei­ben nahezu unzerkleinert und lassen sich hinterher gut abscheiden".

Es gibt die Maschinen in drei unterschiedlichen Baugrößen mit Antriebsleistungen von 45 kW, 75 (90) kW und 160 kW bei Prallraumdurchmessern von 750, 1.200 und 1.600 mm.

Ein kleiner Film zeigt den Einsatz der Rotacrex-Maschinen in der Lübecker MBA sowie das Ergebnis der Zerkleinerung eindrucksvoll: siehe Link