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21.12.2017 | Allgemeine Meldungen

Hochschule Harz stellt Studie zur Gewinnung von Schiedsrichtern vor

Im aktuellen Wintersemester haben angehende Verwaltungsökonomen vom Halberstädter Standort der Hochschule Harz ein Konzept zur Gewinnung von Schiedsrichtern in Sachsen-Anhalt erarbeitet. Um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, braucht es nicht nur die Elf, sondern auch die Männer und Frauen, die das Spiel durch unparteiische Entscheidungen bestimmen.

Sven Komnick (Koordinator Fußballentwicklung Fußballverband Sachsen-Anhalt), Markus Scheibel (Spielbetrieb Fußballverband Sachsen-Anhalt) und Dr. Christian Reinhardt (Geschäftsführer Fußballverband Sachsen-Anhalt) mit den Studenten Maximilian Scheibel, Sebastian Schmidt und Nico Nolte sowie Prof. Dr. Sabine Elfring (v.l.n.r.) Foto: Hochschule Harz

"In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl von Schiedsrichtern im Land um ca. 400 auf etwa 1.500 reduziert“, erklärt Markus Scheibel; als ehemaliger Profi-Schiedsrichter ist er verantwortlich für den Spielbetrieb beim Fußballverband Sachsen-Anhalt. Die Studierenden des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften fanden u.a. heraus, dass sich die Ehrenamtlichen nicht – wie vermutet – eine höhere Entlohnung wünschen, sondern vor allem mehr Anerkennung. Die komplette Studie wird am 31. Januar 2018 vorgelegt und auf dem Neujahrsempfang des Verbands präsentiert. Verbandsgeschäftsführer Dr. Christian Reinhardt erklärt: „Diese Projektarbeit ist für uns ein enormer Erkenntnisgewinn und von hohem praktischen Nutzen. Die Gründe für das Aufhören sind Dinge, an denen wir arbeiten können.“

In der Vertiefung „Marketing“ des Studiengangs Verwaltungsökonomie untersuchten die Studenten Nico Nolte, Maximilian Scheibel und Sebastian Schmidt unter Leitung von Prof. Dr. Sabine Elfring Aspekte der Bindung, Gewinnung und Rückgewinnung von Schiedsrichtern. Dabei befragten sie mehr als 1.500 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und erstellten ein Konzept mit konkreten Maßnahmen. „Einer der wichtigsten Punkte ist die Einbindung in die Fußballfamilie. Die Ehrenamtlichen wünschen sich mehr Anerkennung für ihre Arbeit und Respekt“, sagt Nico Nolte. In speziellen Coachings und Lizensierungsprogrammen für Trainer und Schiedsrichter sehen er und seine Kommilitonen eine mögliche Maßnahme. Sie schlagen auch vor, schon in jungen Jahren mit der Bindung der sogenannten Referees zu beginnen: „Wir denken an ein besonderes Programm bereits in den Jugendklassen, ab einem Alter von 14 Jahren.“ Auch eine Werbekampagne in sozialen Netzwerken halten die Studenten für sinnvoll und setzen so mit ihren Ideen an mehreren Stellen an, um die Schiedsrichter wieder ins Spiel zu bringen.