Schulverpflegung: Milch, Obst und Gemüse für alle Kinder
Der Bundestag hat gestern mit überwältigender Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, um das EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch ab dem Schuljahr 2017/18 umzusetzen. Neu ist, dass die bisherige Kofinanzierung komplett wegfällt. Die EU finanziert in Zukunft zu 100 Prozent die Abgabe. Für Deutschland könnten vorbehaltlich der noch laufenden parlamentarischen Verfahren jährlich rund 30 Millionen Euro bereitstehen, davon rund 19 Millionen für Obst und Gemüse, für Schulmilch weitere 9 Millionen. Damit wird die jährliche Finanzausstattung des neuen Programms EU-weit um 20 Millionen auf 250 Millionen Euro aufgestockt.
„Nun wünschen wir uns, dass das Gesetz auch den Bundesrat passiert und sich dann alle Bundesländer an dem Programm beteiligen. Besonders in den verpflichtenden pädagogischen Begleitmaßnahmen sehen wir einen wichtigen Baustein, um Kinder zu kompetenten Verbrauchern zu bilden“, so Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv).
Verschiedene LandFrauenverbände sind bereits an der Durchführung von pädagogischen Maßnahmen beteiligt. Kindern kann damit die Landwirtschaft und die große Palette landwirtschaftlicher Erzeugnisse nähergebracht werden. Darüber hinaus ermöglicht das Gesetz, über zusammenhängende Fragen wie gesunde Ernährungsgewohnheiten, die Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung oder lokale Nahrungsmittelketten aufzuklären. Bis maximal 15 Prozent der bereitgestellten EU-Mittel sind dafür aufzuwenden. Zu den förderfähigen Maßnahmen gehören u.a. die Bereitstellung von Informationsmaterialien, die Durchführung von Unterrichtseinheiten sowie Besuche auf dem Bauernhof oder bei Obstanbaubetrieben.