Neue Projekte und Anwendungen in 2017 – IT-Planungsrat erweitert seinen Aktionsplan
In seiner heutigen Sitzung (13. Oktober 2016) entschied der IT-Planungsrat, dass Bürger und Unternehmen möglichst viele ihrer Anträge - unabhängig von Ort und Zeit - bei einer Anlaufstelle erledigen können. Dafür hat er ein neues Digitalisierungsprogramm aufgelegt. Bis 2018 sollen jährlich drei konkrete Projekte mit besonders hohem Nutzen für Bürger und Unternehmen beispielhaft umgesetzt werden. Anschließend werden die digitalisierten Verfahren für den flächendeckenden Einsatz in Deutschland empfohlen.
Dem IT-Planungsrat ist es ein Anliegen, den Ausbau des Nationale Waffenregister (NWR II) als Koordinierungsprojekt in seinen Aktionsplan für 2017 aufzunehmen. Dabei soll die Wirtschaft stärker einbezogen werden, um die Daten lückenlos zu erfassen. Darüber hinaus sollen die Daten zwischen den Behörden schneller ausgetauscht werden. Klaus Vitt, Beauftragter der Bundesregierung für IT und Vor-sitzender des IT-Planungsrats, hat dieses Thema als Schwerpunkt auf die Agenda für 2016 gesetzt: „Für uns ist es wichtig zu wissen, wer eine Waffe besitzt und wo die sich befindet. Wir wollen, dass Waffen sicher und ordnungsgemäß aufbewahrt wer-den"
2017 gibt es zwei neue Anwendungen im Portfolio des IT-Planungsrats:
• Föderales Informationsmanagement (FIM): Ziel von FIM ist es, Informationen zu Verwaltungsvorgängen zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu harmonisieren. Aus Bundesrecht resultierende Verwaltungsleistungen, die dazugehörigen Formularfelder für Anträge und Bescheide sowie die Prozesse, d.h. die notwendigen Bearbeitungsschritte in den zuständigen Behörden, werden auf Basis der FIM-Methodik einheitlich beschrieben und im Sinne eines Baukastens allen Beteiligten zur Verfügung gestellt.
• Governikus MultiMessenger (GMM): Der GMM ist eine Multikanal-Lösung für den Kontakt zwischen Verwaltung und den Unternehmen, den Bürgern und untereinander. Er kann alle relevanten nationalen Transportkanäle und zukünftig auch alle elektronischen Einschreib-Zustelldienste technisch-juristisch verarbeiten.
Das Projekt zur Digitalisierung des Asylverfahrens, welches die medienbruchfreie Kommunikation mit allen Beteiligten zum Inhalt hat, ist auf der Zielgeraden.
Darüber hinaus beschlossen die CIOs ein neues Koordinierungsprojekt zur Schaffung eines gemeinsamen „Portalverbundes" einzurichten. Ziel ist es, die Verwaltungsportale aller Ebenen intelligent miteinander zu verknüpfen.
Der IT-Planungsrat plant eine Anstalt des öffentlichen Rechts in gemeinsamer Trägerschaft aller Länder und des Bundes zur Verbesserung der föderalen IT-Kooperation zu errichten und hat beschlossen, das weitere Verfahren mit den Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien abzustimmen.
Zudem gibt es in Zukunft noch mehr Raum für Diskussion und Austausch zwischen den Teilnehmern beim verwaltungsinternen Fachkongress des IT-Planungsrats. Der nächste Fachkongress findet am 25. und 26. April in Bremen statt.
Termine des IT-Planungsrats in 2017:
• 20.-24.03.2017 Gemeinschaftsstand auf der CeBIT
• 22.03.2017 Sitzung des IT-Planungsrats in Hannover
• 25.-26.04.2017 Fachkongress in Bremen
• 22.06.2017 Sitzung des IT-Planungsrats in Potsdam
• 12.10.2017 Sitzung des IT-Planungsrats (Ort wird noch bekannt gegeben)
[Der IT-Planungsrat ist das fachübergreifende Bund-Länder-Gremium für IT-Steuerung in der öffentlichen Verwaltung. Der Vorsitz wechselt jährlich zwischen Bund und Ländern. Mitglieder im IT-Planungsrat sind die IT-Beauftragten aus Bund und Ländern sowie Vertreter der kommunalen Spitzenverbände und des Datenschutzes. Ein kostenloser Newsletter kann über Internetseite bezogen werden.]