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24.10.2016 | Personalwesen

Huml warnt vor zu viel Druck auf Arbeitnehmer durch Digitalisierung

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml wirbt dafür, möglichen Risiken für Arbeitnehmer durch die Digitalisierung frühzeitig entgegenzuwirken. Huml betonte am Sonntag in Bamberg: "Bei allen Vorteilen bringen die neuen technischen Möglichkeiten auch Nachteile mit sich. Beispiele sind eine ständige Erreichbarkeit und die Erhöhung des Arbeitstempos. Deshalb sollte in Unternehmen darauf geachtet werden, dass der Druck auf Beschäftigte nicht zu groß wird."

Huml unterstrich anlässlich eines Festakts zum 125-jährigem Jubiläum des katholischen Sozialverbands KKV Merkuria Bamberg: "Der jüngste Fehlzeitenreport spricht hier eine deutliche Sprache. Als Ursachen für Arbeitsausfälle gelten zunehmend auch psychische Störungen. Alarmierend ist, dass die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen seit 2004 um nahezu 72 Prozent gestiegen sind."

Die Ministerin fügte hinzu: "Deshalb ist es ein Gewinn für Arbeitgeber, ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement anzubieten. Es berücksichtigt neben den körperlichen auch die seelischen, emotionalen und sozialen Bedürfnisse der Mitarbeiter und nimmt den Mitarbeiter als ganze Persönlichkeit war. Das entspricht auch dem christlichen Menschenbild und der katholischen Soziallehre."

Huml betonte ferner: "Die Anliegen der Arbeitnehmer verfolgt der KKV Merkuria Bamberg seit 125 Jahren. Er stellt als Katholischer Kaufmännischer Verein das christliche Menschenbild in den Mittelpunkt und leistet einen wichtigen Beitrag, um das 'soziale Gesicht' unserer Gesellschaft mit zu prägen. Dafür danke ich herzlich."

Im Rahmen der Initiative Gesund.Leben.Bayern. fördert auch das bayerische Gesundheitsministerium Modellprojekte zur Gesundheitsförderung und Prävention im betrieblichen Umfeld. Die Ministerin erläuterte: "Ein Beispiel ist das von uns geförderte Projekt 'Kein Disstress in der Ausbildung - Der Berufseinstieg als gesundheitlich kritische Lebensphase' des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft. Es stellt die psychische Gesundheit von Auszubildenden in den Mittelpunkt. In dem Projekt wurde ein Programm entwickelt, das Lehrkräfte in Berufsschulen dabei unterstützt, mit ihren Schülerinnen und Schülern an der Entwicklung von Stärken und Kompetenzen für ein zufriedenes, gesundes Berufsleben zu arbeiten."

Huml fügte hinzu: "Auch in unserem Bayerischen Präventionsplan gehen wir auf die Gesundheit am Arbeitsplatz ein; sie ist eines der vier zentralen Handlungsfelder. Ziel des Präventionsplans ist die bestmögliche Gesundheit für alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern. Deshalb gestalten wir gesunde Lebenswelten und kümmern uns um gesundheitliche Chancengleichheit."

Zudem hat die Ministerin die psychische Gesundheit zum diesjährigen Jahresschwerpunkt gemacht. Im ersten Teil ging es um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Dazu fanden in den Monaten Mai bis Juli 2016 zahlreiche Veranstaltungen in ganz Bayern statt. Im Herbst hat der zweite Teil des Jahresschwerpunktthemas zum Thema Depressionen bei Erwachsenen begonnen.

Mehr Informationen zu den Schwerpunktthemen finden Sie im Internet (siehe Link).