Bundesumweltministerium fördert ressourcenschonende Feuerschutzsysteme
Die Stöbich Brandschutz GmbH plant, innovative materialeffiziente Brandschutzsysteme mit einer hohen Isolationsleistung herzustellen. Dafür erhält das Unternehmen aus Goslar (Niedersachsen) mehr als 850.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.
Die bisher vom Unternehmen angefertigten Feuer- und Rauchschutzsysteme gewährleisten im Brandfall einen Feuerwiderstand von 90 Minuten, verfügen jedoch nicht über eine isolierende bzw. wärmedämmende Wirkung. Ziel des Vorhabens ist es, innovative textile Brandschutzsysteme mit einem isolierenden Feuerwiderstand EI190 nach EN 13501-2 zu produzieren. Der Feuerwiderstand gibt die Dauer an, wie lange ein Bauteil im Brandfall seine Funktion behält.
Die neuen Brandschutzsysteme mit einer Stärke von 10 bis 15 Millimetern bestehen aus einer intumeszierenden Schutzlage, die unter Temperatureinwirkung einerseits isoliert und zugleich das Gewebe gesamtflächig kühlt. Sie sind wesentlich leichter und materialeffizienter als vergleichbare Brandschutzsysteme nach dem derzeitigen Stand der Technik. Auf Grund ihrer textilen Struktur können die neuen Brandschutzsysteme passgenau angefertigt werden. So können sie erstmalig auch bei geringer Raumhöhe, bei Leichtbauweise sowie in nicht-standardisierten Wandöffnungen eingebaut werden. Herkömmliche Brandschutzsysteme bieten dagegen konstruktionsbedingt diese Vorteile nicht.
Im Vergleich zu bestehenden Brandschutzsystemen mit der gleichen Feuerwiderstandsklasse reduziert sich mit dem Vorhaben der Bedarf an Stahl und der Bedarf an Glas- und Keramikfasern jährlich um 95 Prozent. Außerdem sinken der Rohstoffaufwand sowie der Energieaufwand um mehr als 96 Prozent, woraus sich eine CO2-Minderung um circa 95 Prozent ergibt.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben. Den Zuwendungsbescheid hat das Unternehmen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel erhalten.