Solarpark Kenzingen GmbH gegründet
Auf der Fläche des ehemaligen Sprengplatzes der französischen Streitkräfte im südbadischen Kenzingen wird seit August 2016 Strom erzeugt. Die EnBW Solar GmbH hatte in den zwei Monaten davor rund 9.900 Photovoltaikmodule auf dem 4,4 Hektar großen Gelände installiert. Die Module haben eine Gesamtleistung von 2,62 MWp und können jährlich durchschnittlich 850 Haushalte mit Strom versorgen.
Nun wurde der Solarpark Kenzingen an die neu gegründete Gesellschaft „Solarpark Kenzingen GmbH“ verkauft. Eigentümer der Gesellschaft sind der Neckar-Elektrizitätsverband (NEV) mit 85 %, die EnBW mit 10 % und Kenzingen Regenerativ mit 5 %. Die EnBW ist dabei für die Direktvermarktung und technische Betriebsführung des Solarparks zuständig.
„Mit großer Mehrheit wurde dem Beschluss zum Erwerb von Anteilen an der Solarpark Kenzingen GmbH, deren Sitz künftig in Esslingen beheimatet sein wird, durch die Verbandsversammlung zugestimmt. Damit verstärkt der NEV sein Engagement an Erneuerbare Energie-Anlagen weiter und trägt den Anforderungen der Energiewende auch als Verband im großen Konsens seiner Mitglieder Rechnung“, sagt Mario Dürr, NEV-Geschäftsführer.
„Trotz erschwerter Umstände bei der Entwicklung und Realisierung des Solarparks hat die EnBW gemeinsam mit ihren Projektpartnern bewiesen, dass sie in der Lage sind, anspruchsvolle Projekte zu realisieren. Der Solarpark zeigt, dass die regionale Energiewende gut gelingen kann, wenn Expertenwissen mit bürgerschaftlichem und kommunalem Engagement zusammenkommt“, so Kenzingens Bürgermeister Matthias Guderjan. Andreas Markowsky, Geschäftsführer der Kenzingen Regenerativ KG, ergänzt: „Die Investition in die PV-Anlage Sprengplatz steigert die Nutzung erneuerbarer Energien und sichert die Rendite aus dem ausgeglichenen Mix aus Wasserkraft und Solarenergie für die Bürger ab“.
„Mit der Veräußerung von Teilen der Projektrechte möchten wir die Energiewende in die Breite tragen – so profitieren sowohl Bürger in Kenzingen, als auch die Kommunen in Baden-Württemberg und nicht zuletzt auch wir natürlich als EnBW“, sagte Klaus Wachter, Geschäftsführer der Solarpark Kenzingen GmbH.
Die EnBW Solar hatte bereits im August 2015 über die neu eingeführte Freiflächenausschreibung der Bundesnetzagentur (BNetzA) einen EEG-Zuschlag für den Solarpark Kenzingen erhalten. Bei dem Ausschreibungsverfahren der BNetzA können sich Projektentwickler um Einspeisevergütungen für ihre Solarparks bewerben. Seitens der Behörde werden die Projekte mit den niedrigsten Gebotswerten bezuschlagt. Für eine abschlagsfreie Gewährung der Zuschläge, bzw. Einspeisevergütungen, müssen die Projektentwickler die Solarparks binnen 18 Monate in Betrieb nehmen.
EnBW Solar GmbH
Die EnBW Solar GmbH ist eine 100 %-Tochter der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Sie bündelt die Photovoltaikkompetenz im Konzern und ist für die Planung und Errichtung von großen Photovoltaik Dachanlagen sowie für Freiflächenanlagen der Megawattklasse verantwortlich. Im Rahmen ihrer strategischen Neupositionierung plant die EnBW, die erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 zu einer der tragenden Säulen des EnBW-Geschäfts auszubauen. Insgesamt sind hierfür Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro vorgesehen. Neben dem deutlichen Ausbau der Windkraft im Onshore- und Offshore-Bereich soll auch die Entwicklung von Solarparks einen wichtigen Beitrag leisten. Insgesamt betreibt die EnBW derzeit Solarparks mit einer installierten Leistung von über 50 MW.
NEV:
Der Neckar-Elektrizitätsverband (NEV) ist ein kommunaler Zweckverband, dem 167 Städte und Gemeinden sowie 9 Landkreise angehören. Das Verbandsgebiet erstreckt sich vom Landkreis Heilbronn im Norden bis zum Landkreis Reutlingen im Süden von Baden-Württemberg. Der Sitz des Verbandes ist Esslingen am Neckar. Der NEV hat insbesondere die Aufgabe, die Interessen seiner Mitglieder auf dem Gebiet der Energieversorgung zu vertreten und auf eine einheitliche, zweckmäßige, wirtschaftliche und umweltschonende Energieversorgung der Gemeinden und aller Abnehmerkreise des Verbandsgebiets hinzuwirken. Im Rahmen dieser Aufgabe steht die hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle allen Gemeinden, Landkreisen, Behörden und Stromabnehmerverbänden zur Beratung zur Verfügung.
Kenzingen Regenerativ GmbH & Co. KG:
Die Kenzingen Regenerativ GmbH & Co. KG ist eines von 22 Bürgerbeteiligungsprojekten der Ökostromgruppe Freiburg. Neben der Wasserkraftanlage in Kenzingen betreibt die Gesellschaft, in der sich die Stadt und 45 Bürger engagiert haben, PV-Anlagen auf dem Gymnasium und dem Feuerwehrhaus.