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30.11.2016 | Energie

Remmel: „Insgesamt könnte in NRW die Hälfte der Wärme aus Erdwärme bereitgestellt werden

NRW-Umweltminister Johannes Remmel sieht in der Geothermie eine ideale Gelegenheit den Strukturwandel im Ruhrgebiet produktiv zu nutzen. Im Rahmen der Eröffnung des Geothermiekongresses 2016 rückte er vor allem das Potenzial von ehemaligen Bergwerken in den Fokus: „Durch oberflächennahe Geothermieanlagen kann ihre Wärme sinnvoll genutzt werden. Insgesamt könnte in Nordrhein-Westfalen rund die Hälfte der benötigten Wärme aus Erdwärme bereitgestellt werden.“

v.l.n.r.: BVG-Präsident Dr. Erwin Knapek, Patricius-Medaille-Preisträger Prof. Dr. Manfred Hochstein, Laudator Prof. Dr. Ernst Huenges (GFZ Potsdam), NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Foto: Bundesverband Geothermie)

Der Geothermiekongress 2016 bietet vom 29. November bis zum 1. Dezember mit einem Workshoptag und zwei Kongresstagen ein umfangreiches Programm für Wissenschaftler, Kommunalvertreter und Unternehmer. Der DGK ist Jahr für Jahr Haupttreffpunkt der deutschen Branche. Das wissenschaftliche Komitee unter Leitung von Prof. Dr. Horst Rüter konnte aus deutlich über 100 Vortragseinreichungen auswählen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel unterstützt die Veranstaltung als Schirmherr.

Auch immer mehr internationale Fachleute suchen den Austausch mit ihren deutschen Kollegen. Für sie bietet der DGK an allen drei Tagen ein durchgehendes Vortragsprogramm in englischer Sprache. „Es freut mich sehr, dass unser Angebot so gut angenommen wird. Jeder sechste Referent kommt dieses Jahr aus dem Ausland“, sagt der Präsident des Bundesverbandes Geothermie, Dr. Erwin Knapek. „Der Blick über den Tellerrand ist wichtig. Die Geothermie ist eine Technologie, die weltweit einsatzfähig ist. Um das Klima und die Umwelt zu schützen, wollen wir daher mit internationalen Fachleuten eng zusammenarbeiten.“ Dem Nachbarland Polen widmet sich der DGK 2016 in besonderem Maße. Der polnische Geothermiemarkt und seine Potenziale wurde am Dienstag in einem Workshop vorgestellt. Wie vergangenes Jahr bildete der Workshoptag den Auftakt zum zweitägigen Geothermiekongress.

Prof. Dr. Manfred Hochstein erhält Patricius Medaille

Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurde Prof. Dr. Manfred Hochstein mit der Patricius Medaille geehrt. Hochstein erhält die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes Geothermie für seine wegweisenden wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Exploration und der Erschließung geothermischer Reservoire. „Mit wegweisenden Erschließungskonzepten für Lagerstätten u.a. in Neuseeland, Indonesien, China, Tibet, Ostafrika und auf den Philippinen hat Manfred Hochstein die Geothermie auf allen Kontinenten mitgeprägt“, sagt Laudator Prof. Dr. Ernst Huenges vom deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam. „Mit dem Preis schließt sich ein Kreis: Manfred Hochstein hat in Deutschland studiert und auch promoviert. Ich freue mich deshalb besonders, ihm heute den Preis des deutschen Geothermieverbandes für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen zu überreichen.“

Den Innovationspreis erhalten Dr. Sebastian Homuth und sein Team vom Bauunternehmen Züblin. Sie werden geehrt für die Weiterentwicklung der Imlochhammerbohrtechnik für mitteltiefe Geothermie. Mit einem neu entwickelten Spülungsaufbereitungssystem ermöglicht sie Bohrarbeiten auch auf besonders engem Raum.

Der Bundesverband Geothermie bedankt sich bei den Sponsoren des Geothermiekongresses 2016, allen voran dem Hauptsponsor der EnergieAgentur.NRW, sowie allen ehrenamtlich Engagierten.