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30.11.2016 | Energie

Klimaschutzplan 2050: Mit moderner Anlagentechnik und erneuerbaren Energien zur Wärmewende

Der November stand ganz im Zeichen des Klimaschutzes: Ende vergangener Woche ging die 22. Weltklimakonferenz in Marrakesch zu Ende, auf der die Bundesregierung ihren Klimaschutzplan 2050 vorstellte. Bereits im Vorfeld hatte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks allerdings eingeräumt, dass die bisherigen Klimaziele – die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 einzudämmen – womöglich nicht zu halten seien.

Ein Punkt, der 42 Prozent der Deutschen nicht überrascht, da sie das Ziel für zu hoch gesteckt halten. Dies belegt eine aktuelle Umfrage von Kantar Emnid im Auftrag des Flüssiggasversorgers Primagas. Weitere 31 Prozent der Befragten sind enttäuscht, weil die deutsche Politik die Energiewende ihrer Meinung nach nicht ausreichend vorantreibt.(1) Die langfristigen Ziele der Bundesregierung für die Energiewende in Deutschland sind ambitioniert: So sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden, bis 2050 sogar um 80 bis 95 Prozent.

Energieeffizienz als Schlüssel zum Klimaziel

Neben dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien soll der Fokus weiterhin auf der Energieeffizienz liegen – das gilt insbesondere für den Wärmemarkt. Denn knapp 83 Prozent der Endenergie in privaten Haushalten und 53 Prozent in Gewerbe, Handel und Dienstleistungen wurden 2015 allein für die Bereitstellung von Wärme- und Warmwasser aufgewendet.(2) Grund dafür ist häufig die mangelnde Energieeffizienz der Anlagentechnik, erklärt Thomas Landmann vom Flüssiggasversorger Primagas. „Viele Heizungsanlagen in Deutschland sind veraltet, viele nutzen Öl oder Kohle, also Energieträger mit relativ hohen CO2-Emissionen. Zusätzlich emittieren diese bei der Verbrennung Schadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide. Hausbesitzer schrecken vielfach aus Kostengründen vor einer Modernisierung zurück“, so Thomas Landmann. „Dabei sind die Kosten tatsächlich überschaubar, und die Investition macht sich nach wenigen Jahren bezahlt.“

Dieses Potenzial sieht auch die Bundesregierung. „Die Umrüstung auf effiziente Brennwertkessel kann in erheblichem Umfang CO2-Emissionen einsparen“, heißt es im Klimaschutzplan.(3) In Kombination mit einem Energieträgerwechsel von Öl, Kohle oder Strom zu Flüssiggas lassen sich so die Emissionen um rund 50 Prozent reduzieren.(4) Zusätzlich schaffen Förderprogramme des Bundes einen Anreiz für entsprechende Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

Biopropan – emissionsarm und regenerativ

Im vergangenen Jahr stammten 12,5 Prozent der Energie im Bereich Wärme- und Kältebereitstellung aus regenerativen Quellen.(5) Eine neue Möglichkeit im ländlichen Raum auf einen erneuerbaren Energieträger umzusteigen, ist Biopropan. Dieses regenerativ erzeugte Flüssiggas wird ab Mai 2017 in Deutschland verfügbar sein. Es wird aus biogenen Abfall- und Reststoffen sowie Pflanzenölen gewonnen und hat dadurch einen besonders niedrigen CO2-Fußabdruck: Mit Biopropan ist eine Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes bis zu 90 Prozent möglich. Primagas setzt sich derzeit dafür ein, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Biopropan mit vergleichbaren regenerativen Energien gleichzusetzen. Dann kann der umweltschonende Energieträger sein volles Klimaschutz-Potenzial entfalten.

Fußnoten:

  • (1) Kantar Emnid, 503 Befragte, 10.11.2016
  • (2) dena-Studie „Flüssiggas und Biopropan. Potenziale als Energieträger im ländlichen Raum.“ (2016)
  • (3) Klimaschutzplan 2050, S. 11
  • (4) dena-Studie „Flüssiggas und Biopropan. Potenziale als Energieträger im ländlichen Raum.“ (2016)
  • (5) dena-Studie „Flüssiggas und Biopropan. Potenziale als Energieträger im ländlichen Raum.“ (2016)