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27.11.2016 | Gesundheitswesen und Hygiene

Huml baut Online-Beratung für pflegende Angehörige aus

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml baut das Beratungsangebot für pflegende Angehörige im Internet weiter aus. Huml betonte heute am Sonntag: "Pflegende Angehörige sind häufig ganz auf sich selbst gestellt und wissen in manchen Situationen nicht weiter. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, diese Menschen so gut wie möglich zu unterstützen und ihnen auch ein umfassendes Beratungsangebot zur Verfügung zu stellen."

Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml © Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Huml fügte hinzu: "Digitale Beratungsmöglichkeiten können eine wertvolle Ergänzung zu unseren Fachstellen für pflegende Angehörige sein. Denn so können pflegende Angehörige auch außerhalb der regulären Beratungszeiten der Fachstellen Unterstützung erhalten. Gerade in Krisenzeiten kann diese Möglichkeit für Angehörige sehr wertvoll sein."

Die Ministerin erläuterte: "Hier beschreitet die Technische Hochschule Nürnberg mit ihrem Forschungsprojekt 'Online-Support für pflegende Angehörige' einen sehr innovativen Weg in der Weiterentwicklung der Angehörigenarbeit. Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerium unterstützt die Entwicklung dieses Online-Beratungsportals und eines entsprechenden Beratungskonzeptes mit rund 250.000 Euro in den Jahren 2016 bis 2018." Bei dem Online-Portal sollen die Hilfestellungen in Form von Chats, Foren und geschützter Einzelberatung angeboten werden. Als Berater sollen sowohl ebenfalls betroffene Angehörige und ehrenamtlich im Bereich der Selbsthilfe tätige Personen als auch speziell geschulte Moderatoren und Experten tätig werden.

Das Forschungsvorhaben hat eine Laufzeit von 27 Monaten und soll testweise im Raum Nordbayern betrieben werden. Hier konnten bereits eine Reihe von Angehörigenberatungsstellen als Projektpartner gewonnen werden.

Huml ergänzte: "Nach Abschluss des Forschungsprojekts streben wir eine flächendeckende Einführung der Online-Beratung in Bayern an. Denn häufig ist auch die Hemmschwelle, Fragen zu stellen, im Internet niedriger als im direkten Kontakt mit einem Fachberater. Unser Ziel ist es, durch psychosoziale Beratung, begleitende Unterstützung und Entlastung die Gesundheit der Pflegenden zu stärken und ihre Pflegebereitschaft zu erhalten."

Zwei Drittel aller Pflegebedürftigen in Bayern werden zu Hause in der Familie betreut. Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerium fördert zudem die Angehörigenarbeit der rund 100 bayerischen Fachstellen für pflegende Angehörige mit bis zu 1,5 Millionen Euro jährlich. Die Fachstellenmitarbeiter leisten im Rahmen von Sprechstunden, Telefonberatung und Hausbesuchen in klassischer Weise psychosoziale Unterstützung und Beratung für Menschen, die sich der Pflege nahestehender Personen widmen.