Fachverband FINSOZ schafft erstmals einen allgemeinen Standard zum Transfer von Klientendaten
Wenn ein Klient die Einrichtung oder Hilfeart wechselt, etwa von ambulant zu stationär, werden seine Daten oft immer noch aufwändig und fehleranfällig von Hand erneut eingetippt. Schon lange besteht in der Praxis deshalb der Wunsch, bestehende Daten – mit Einverständnis der Klienten – elektronisch zu übertragen. Interoperabilität, also Zusammenarbeit zwischen IT-Systemen verschiedener Hersteller ist hier gefordert. Dies scheiterte bisher jedoch an inkompatiblen Datenformaten und fehlenden Standards für den Austausch.
Mit KLIDAS 1.02 (Klientendaten-Schnittstelle) hat nun FINSOZ e.V. als Fachverband für Informationstechnologie in der Sozialwirtschaft erstmals einen Standard geschaffen, der es allen Software-Anbietern ermöglicht, eine solche Schnittstelle zu entwickeln.
Das Format ist so konzipiert, dass es über alle Hilfearten einsetzbar ist, also beispielsweise auch beim Wechsel von einer Behinderten- in eine Altenhilfeeinrichtung greift. Es basiert auf etablierten internationalen Standards im Gesundheitswesen (HL7) und wurde für die Belange der deutschen Sozialwirtschaft angepasst. Zusammen mit dem ebenfalls erarbeiteten „Kochbuch für HL7 Entwickler“ steht so ein leicht nutzbarer Referenzrahmen bereit, der Softwarehersteller bei der Implementierung unterstützt und Anwender bei der Nutzung der Schnittstelle zur Seite steht.
Im nächsten Schritt wird sich FINSOZ mit FHIR – einem völlig neuen Gesundheitswesen-Standard beschäftigen. Auf Basis von Web-Technologien soll damit sowohl die Zusammenarbeit von zwischen IT-Systemen verschiedener Einrichtungen als auch mit Mobil-Apps für Mitarbeiter oder Klienten vereinfacht werden.