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25.11.2016 | Abfallwirtschaft

500-mal Müll im Hamburger Untergrund

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan, Altonas Bezirksamtsleiterin Dr. Liane Melzer und Stadtreinigungs-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau stellten heute in Ottensen den 500. unterirdischen Abfallbehälter Hamburgs auf. Dieses 500. sogenannte „Unterflursystem“ ist auch Teil eines Projekts zur Verringerung der vielen rosa Restmüllsäcke, mit denen Ottenser Haushalte bislang Abfall sammeln. Ottensen wird also noch einmal sauberer.

(Foto: STADTREINIGUNG HAMBURG)

Der am Kran schwebende, vier Kubikmeter große Abfallbehälter wurde von Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan, Altonas Bezirksamtsleiterin Dr. Liane Melzer und SRH-Geschäftsführer Professor Dr. Rüdiger Siechau in den Betonschacht eingeführt. Anschließend erläuterten die drei die Bedeutung des neuen Abfallsammelsystems.

Umweltsenator Jens Kerstan. "Aufgerissene Müllsäcke und Verschmutzungen gehören an diesem Standort mit den Unterflursystemen der Vergangenheit an. Im belebten wie beliebten Ottensen, wo viele Häuser nicht unterkellert sind und die Straßenräume sehr eng sind, ist das besonders wichtig. Ein besonderes Lob gehört dem Bezirksamt Altona, das in erheblichem Maße dazu beigetragen hat, dass Altona ein Vorzeige-Bezirk geworden ist, was die Rückdrängung der Sackabfuhr angeht."

"Ottensen mit seinem dichtem Altbaubestand ist für die Müllabfuhr ein schwieriges Pflaster" stellte Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer fest. "Oft gibt es keinen Platz im Keller oder Hinterhof. Ich freue mich, dass wir mit dem neuen Unterflur-Behältersystem eine Lösung gefunden haben, die maßgeblich zu einem saubereren Erscheinungsbild Ottensens beiträgt, und ich wünsche mir, dass die Anwohnerinnen und Anwohner intensiv von dieser Entsorgungsmöglichkeit Gebrauch machen."

SRH-Geschäftsführer Professor Dr. Rüdiger Siechau bedankte sich bei der Bezirksamtsleiterin: "Die gute Zusammenarbeit und die wohlwollende Prüfung der öffentlichen Flächen für die Müllstandplätze waren die Grundsteine für den Erfolg der Sackrückdrängung in Ottensen. Überhaupt spielt Altona bei den Unterflursystemen eine herausragende Rolle: Vor neun Jahren haben wir in Ottensen vor dem ‚Mercado‘ das allererste Unterflursystem Hamburgs eingeweiht."

13.000 Haushalte entsorgen ihre Abfälle in Hamburg in über 19.000 rosa Müllsäcken wöchentlich. Das heißt, die Mieterinnen und Mieter müssen über 100 Jahre nach dem Bau ihrer Häuser immer noch den Müll in der Wohnung in Abfallsäcken sammeln und zur Entsorgung auf die Straße stellen, weil kein Platz für entsprechende Mülltonnen vorhanden ist. Unterflurbehälter dagegen verbrauchen wenig Platz und fallen optisch nicht auf.

Unterflursysteme überzeugen zudem durch ihre Barrierefreiheit wegen der niedrigen Einwurfklappe. Sie sind mit Schlüssel oder einem Chip auf- und abzuschließen und sie sind echte „Vielfraße“: Im vier Kubikmeter großen unterirdischen Behälter passt der Abfall, der sonst in rund 65 rosa Restmüllsäcken an die Straße gestellt worden wäre.

Nach Abschluss aller Baumaßnahmen im Frühjahr 2017 werden rund 700 Haushalte in Ottensen keine rosa Restmüllsäcke mehr nutzen müssen. Bisher wurden dort rund 1.130 Säcke pro Woche an die Straße gestellt. Dieses Bild gehört dann der Vergangenheit an, stattdessen stehen dort dann 28 neue Standplätze mit Abfallbehältersystemen zur gemeinschaftlichen Nutzung auf öffentlichem Grund.