Stadtnatur braucht besonderen Schutz
Das Thema Natur in der Stadt wird deshalb ein neuer Schwerpunkt in der Umweltbildung in Bayern. Damit soll Kindern und Jugendlichen im urbanen Raum die Augen für die Vielfalt der Natur in ihrem unmittelbaren Umfeld geöffnet werden. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf im Vorfeld des heutigen Internationalen Tags der biologischen Vielfalt.
"Städte sind Naturerlebnis-Zonen. Wer das Haus verlässt ist mitten drin im Großstadtdschungel. Wir wollen Kindern und Jugendlichen in der Stadt eine neue spannende Blickrichtung auf die Natur eröffnen. Begeisterung für die Natur ist der erste Schritt auf dem Weg zum Schutz der Natur", so Scharf. Mit verschiedenen Aktionen soll gezeigt werden, welche Artenvielfalt bereits im unmittelbaren häuslichen Umfeld besteht: vom Buntspecht im Garten über den Wanderfalken auf dem Kirchturm bis hin zur jagenden Fledermaus in der Abenddämmerung.
Auch auf die Bedeutung von öffentlichen Grünflächen und Parks als wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen soll in diesem Zusammenhang hingewiesen werden. Scharf: "Parks und öffentliche Grünflächen sind wichtige Naturoasen für die Menschen in der Stadt. Gleichzeitig sind sie einzigartige Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die vielfältigen Lebensräume auch in der Stadt zu erhalten." Dafür sind nicht nur die städtischen Grünämter und unteren Naturschutzbehörden zuständig, sondern auch Gartenbesitzer, Unternehmen und die kommunale Politik sollten sich für die Natur im Siedlungsbereich einsetzen. Eine wichtige und spannende Art auf Flächen mit altem Baumbestand ist beispielsweise das Eichhörnchen. Eichhörnchen sind eigentlich Waldtiere, doch in den letzten Jahrzehnten haben die kleinen Säugetiere fast alle Städte und Gemeinden in Bayern besiedelt. Vor allem in Parks und Villenvierteln finden die Tiere ausreichend Nahrung und hohe Bäume, in denen sie ihre Nester bauen können.
Weltweit weisen die Vereinten Nationen am diesjährigen Internationalen Tag der biologischen Vielfalt, dem 22. Mai 2016, auf die Verantwortung aller gesellschaftlichen Kreise und Akteure für den Erhalt der biologischen Vielfalt hin.