MEDICA 2016 + COMPAMED 2016: Trend-Barometer eines dynamischen Marktes
Wenn sich Mitte November in Düsseldorf wieder die Top-Entscheider der Gesundheitswirtschaft zur weltweit führenden Medizinmesse MEDICA 2016 treffen (Laufzeit: 14. – 17.11.2016; Montag bis Donnerstag), werden sich ihnen die erneut fast 5.000 Aussteller aus gut 70 Nationen als unverändert innovationsfreudige Partner präsentieren – mit passgenauen Lösungen für die ambulante und stationäre Versorgung. Laut Europäischem Patentamt gab es auch im Jahr 2015 keinen Technologie-Bereich, aus dem weltweit so viele Patentanträge eingereicht wurden wie aus dem der Medizintechnik.
„Der bisherige Anmeldeverlauf lässt eine Beteiligung auf dem Top-Niveau des Vorjahres erwarten und zeugt damit von der hohen Zufriedenheit der Aussteller mit den neuen Lauftagen Montag bis Donnerstag“, erklärt Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. Er blickt ebenso erfreut auf die Entwicklung der parallelen Medizintechnik-Zuliefererfachmesse COMPAMED: „Auch hier werden die veränderten Lauftage von den Ausstellern positiv aufgenommen und die Verlängerung der COMPAMED-Laufzeit um einen Tag wird ausdrücklich begrüßt. Das drückt sich aus in einer sehr hohen Rückbuchungsquote. Wir rechnen wieder mit einer Beteiligung von gut 800 Ausstellern in den komplett belegten COMPAMED-Hallen 8a und 8b“.
Was die Neuheiten anbetrifft, ist das Marktgeschehen hinsichtlich wichtiger Angebotstrends derzeit von besonderer Dynamik geprägt.
So schreitet die Digitalisierung des Gesundheitswesens unaufhaltsam voran und das betrifft alle Bereiche, den ambulanten wie den klinischen, sowie gleichermaßen Arzt und Patient. Bezogen auf Deutschland dürfte das jüngst verabschiedete E-Health-Gesetz dafür sorgen, dass die Vernetzung der Akteure im Versorgungsprozess endlich durch eine effektivere Erfassung und Nutzung von Patientendaten wesentlich optimiert wird – so lautet zumindest die klare Zielsetzung. Der bislang vorherrschende „digitale Flickenteppich“ von in sich zwar modernen, aber wenig aufeinander abgestimmten Lösungen könnte nun im Sinne einer optimaleren Datenintegration zu einem besseren großen Ganzen verwoben werden.
Neuheiten im Fokus und viel Prominenz „am Start“
Wie die digitale Zukunft im Gesundheitsbereich aussehen wird, davon werden sich Besucher der MEDICA 2016 bei den Ausstellern mit ihren vielen Neuheiten überzeugen können sowie auch in Vorträgen und Präsentationen etwa beim MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM (mit MEDICA App COMPETITION) oder dem MEDICA HEALTH IT FORUM (jeweils in Halle 15).
Insbesondere „Wearables“ und Smartphones in Kombination mit speziellen Health-Apps, die auch durch den Patienten selbst angewendet werden können, haben das Potenzial künftig zum unverzichtbaren Bestandteil der vernetzten Gesundheit zu werden. Zahlreich waren dazu schon die bei der MEDICA 2015 vorgestellten Neuheiten und unzählige weitere Mobile Health-Anwendungen sind derzeit in der Entwicklung, wobei sich vieles um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes sowie Therapie-Fernüberwachung dreht. Denn hier kann künftig bezogen auf die Patientenzahlen von einem besonders hohen Anwenderpotenzial ausgegangen werden.
Ebenfalls im Fokus des Interesses bleibt die Big Data-Thematik. Im Kern geht es um die Zusammenführung und Auswertung enorm vieler Patientendaten, so dass daraus Erkenntnisgewinne gezogen werden können hinsichtlich der Entstehung und der wirkungsvollen Therapie bestimmter Krankheiten.
Mit den Chancen und Folgen der Digitalisierung des Gesundheitswesens wird sich auch das MEDICA ECON FORUM beschäftigen. Das gemeinsam von der Techniker Krankenkasse und der Messe Düsseldorf organisierte Forum (in Halle 15) hat sich als Plattform für den gesundheitspolitischen Dialog fest etabliert, wie die Zusagen prominenter Gäste für dieses Jahr wieder zeigen. Bereits jetzt haben u. a. ihre Teilnahme bestätigt: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens oder auch Maria Klein-Schmeink, Gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen.
Die dritte Dimension hält Einzug in die OP-Säle
Aber nicht nur Bits & Bytes bewegen die Gesundheitswirtschaft. Auch die Medizintechnik hat spannende Themen zu bieten. Aktuell sind vor allem Innovationen für die interventionellen Verfahren prägnant. Bei modernen OP-Verfahren ist „integriertes“ Vorgehen angesagt. Daten aus der bildgebenden Diagnostik fließen mit ein in die Steuerung chirurgischer Assistenzsysteme. Sie können mitunter sogar intraoperativ durch im OP vorhandene Bildgebungssysteme zusätzlich generiert werden, so dass der Eingriff präzise und schonend erfolgen kann. Hier stehen vor allem Fortschritte auf dem Gebiet der Endoskopie und der Instrumente für die minimalinvasive Chirurgie für großen Nutzen.
Derzeit hält die dritte Dimension verstärkt Einzug in die OP-Säle. Bei so genannten 3-D-Laparoskopiesystemen befinden sich am Ende des Endoskops zwei exakt aufeinander ausgerichtete Bildsensoren, die dem Operateur ein naturgetreues endoskopisches 3-D-Bild während des minimalinvasiven Eingriffs liefern.
Konferenzen an der Schnittstelle zur Fachmesse
Solche wesentlichen Medizintechnik-Trends werden bei der MEDICA nicht nur durch die Neuheiten der Aussteller thematisiert, sie spiegeln sich auch in den Programmen der begleitenden Konferenzen. Anzuführen sind beispielsweise die MEDICA MEDICINE & SPORTS CONFERENCE, die u. a. den Einsatz körpernah eingesetzter Applikationen und „Wearables“ für das Vital-Monitoring aufgreift, oder auch die MEDICA EDUCATION CONFERENCE.
Sie wird in diesem Jahr zum dritten Mal veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und bietet den Teilnehmern eine Top-Gelegenheit, sich im Rahmen einer wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltung in Parallelität zur weltgrößten Medizinmesse über neue Techniken und deren medizinische Anwendung zu informieren und auszutauschen. Von den vier Konferenztagen steht jeder einzelne unter einem thematischen Schwerpunkt. Dabei bilden „Neue operative Techniken in der Chirurgie“ u. a. mit Innovationen auf dem Gebiet 3-D-Laparoskopie den Auftakt.
An den weiteren Tagen widmet sich die MEDICA EDUCATION CONFERENCE „Bildgebung und interventionellen Verfahren“ (z. B. Magnetresonanztomografie und Sonografie), „Zukunftstechnologien für die Innere Medizin“ (z. B. Fernmonitoring bei chronischen Erkrankungen) sowie am letzten Veranstaltungstag der „Diagnostik in der Inneren Medizin, Labormedizin, Toxikologie und Hygiene“.
In Bezug auf das Konferenzprogramm der MEDICA werden ferner der 39. Deutsche Krankenhaustag als Leitveranstaltung für die Direktoren und das Management deutscher Kliniken, die internationale DiMiMED Konferenz für Spezialisten aus der Bereich der Wehr- und Katastrophenmedizin sowie die MEDICA PHYSIO CONFERENCE eine enge inhaltliche Verknüpfung zu den Themen der Fachmesse realisieren – ausgerichtet an den spezifischen Interessen ihrer jeweiligen Teilnehmer-Zielgruppen.
Eine zentrale Stärke der MEDICA ist und bleibt, dass sie an einem Ort und zu einem Zeitpunkt nicht nur Lösungen für einzelne medizinische Fachdisziplinen thematisiert, sondern für den kompletten „Workflow“ der Patientenbehandlung.
Nach Hallen klar strukturierte Schwerpunkte der MEDICA Fachmesse sind: Elektromedizin/ Medizintechnik (mehr als 2.500 Aussteller), Labortechnik/ Diagnostika, Physiotherapie/ Orthopädietechnik, Bedarfs- und Verbrauchsartikel, Informations- und Kommunikationstechnik, medizinisches Mobiliar sowie spezielle Raumeinrichtung für Kliniken und Praxen.
COMPAMED – Hotspot für komplexe Hightech-Lösungen
Parallel zur MEDICA findet in diesem Jahr mit knapp 800 Ausstellern bereits zum 25. Mal die COMPAMED statt. Mit jährlich immer neuen Top-Werten in Bezug auf die Zahl der Aussteller und Besucher hat sie sich längst zur international führenden Markt- und Kommunikationsplattform für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie entwickelt. Wurden einst von den Ausstellern vorrangig einfache Komponenten, Bauteile und Ausrüstungen für technische Geräte und Medizinprodukte präsentiert, so ist die COMPAMED heute Hotspot für komplexe Hightech-Lösungen.
Besonders im Trend liegen hier Mikrosystemtechnik-Lösungen für mobile Diagnostik-, Monitoring- und Therapiesysteme. Anzuführen sind beispielsweise smarte Sensoren und Energiespeicher zur Verwendung in „Wearables“, Mikrotechnik-Applikationen für intelligente Implantate oder auch gedruckte Elektronik. Außerdem gewinnen die Auftragsfertigung und das Outsourcing von Dienstleistungen zu allen Prozessketten-Elementen (u. a. Entwicklung, Produktion, Lieferketten-Management, Qualitätsmanagement, Ersatzteil-Handling) weiter an Bedeutung.
Mit 18.800 Besuchern verbuchte die COMPAMED im Vorjahr ihren bislang besten Zuspruch. Insgesamt kamen zur MEDICA und COMPAMED 2015 130.000 Fachbesucher aus rund 120 Nationen.
In ihrer weltweit einzigartigen Kombination bilden MEDICA und COMPAMED die gesamte Prozesskette und das vollständige Angebot medizinischer Produkte, Geräte und Instrumente ab. Sie belegen zusammen das komplette Düsseldorfer Messegelände (19 Hallen).
Der Besuch beider Veranstaltungen ist wie in den Vorjahren mit nur einem Ticket möglich.