Huml fordert bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat anlässlich des "Internationalen Tages der Pflegenden" am 12. Mai bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege angemahnt. Huml betonte am Sonntag: "Wir brauchen mehr engagierte Pflegekräfte. Deshalb muss der Pflegeberuf attraktiver werden. Wichtig ist dabei neben einer guten Ausbildung und mehr Personal auch ein angemessener Lohn."
Die Ministerin fügte hinzu: "Gute Pflege muss uns etwas wert sein. Es darf nicht der Arbeitgeber im Nachteil sein, der gerechte Löhne zahlt." Huml hatte sich bereits vor zwei Jahren erfolgreich im Bundesrat dafür eingesetzt, dass gezahlte Tariflöhne im Rahmen von Pflegesatzverhandlungen von den Kassen und Sozialhilfeträgern nicht als unwirtschaftlich abgelehnt werden dürfen. In Bayern wird die Tarifvergütung bereits seit 2013 in den Pflegesätzen von den Pflegekassen berücksichtigt.
Die Ministerin bekräftigte: "Eines der dringlichsten Themen bleibt die Gewinnung von qualifiziertem Personal. Hier sind alle Akteure gefordert - neben Bund und Ländern vor allem auch die Bundesagentur für Arbeit, die Kostenträger und vor allem die Einrichtungen als Arbeitgeber."
Bayern hatte die erfolgreiche Kampagne "HERZWERKER" ins Leben gerufen, um mehr Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen. Huml erläuterte: "Die Schülerzahlen in der Altenpflege in Bayern sind seit dem Schuljahr 2009/2010 um fast 40 Prozent gestiegen. Darauf wollen wir aufbauen." Außerdem hat die Staatsregierung dafür gesorgt, dass die Schüler für die Altenpflegeausbildung in Bayern kein Schulgeld mehr zahlen müssen - anders als in anderen Bundesländern.
Huml ergänzte: "Die Gestaltung von Arbeitsbedingungen ist an erster Stelle Aufgabe der Arbeitgeber und der Gewerkschaften. Angesichts des in nahezu allen Branchen bestehenden Fachkräftebedarfs stellen auch Pflegeeinrichtungen die Personalgewinnung und die Mitarbeiterzufriedenheit zunehmend in den Vordergrund. Wir unterstützen sie hierbei, zum Beispiel durch die HERZWERKER-Kampagne, die modellhafte sozialpädagogische Begleitung von Altenpflegeschülern oder durch die Entbürokratisierung in der Pflege. Hierzu haben wir ein Begleitgremium unter Vorsitz der früheren Staatsministerin Christa Stewens ins Leben gerufen."