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18.03.2016 | Abfallwirtschaft

Neues Verbund-Forschungsvorhaben OPTIMIN gestartet

Hamburger Unternehmen wollen die nachhaltige Verwertung von Müllverbrennungsaschen langfristig sichern, um eine aufwändige und teure Deponierung zu verhindern. Das Verbund-Forschungsvorhaben OPTIMIN (Optimierung der stofflichen Verwertung mineralischer Rückstände aus der Abfallwirtschaft) wird zu rund 57 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und hat ein Gesamtvolumen von 1 Mio. Euro. Die Laufzeit ist vom 1. Januar 2016 bis zum 30. Juni 2018 terminiert. Das Vorhaben ist Teil der Förderinitiative KMU-innovativ, mit welcher das BMBF Spitzenforschung im deutschen Mittelstand fördert.

Ziele im Projekt OPTIMIN:
Hauptziel des Projektes "Optimierung der stofflichen Verwertung mineralischer Rückstände aus der Abfallwirtschaft" ist es, nach einer weitestgehenden Metallentfrachtung weitere Teilströme der HMVA zu hochwertigen Zuschlagstoffen aufzubereiten, welche als Recyclingprodukt in der Baustoffindustrie verwendet werden können. Dafür soll die HMVA in Korngrößenbereiche aufgetrennt und die erzeugten Teilfraktionen für neue, spezifische Einsatzzwecke erschlossen werden. Die Fraktion kleiner 2 mm wird dabei eine besondere Herausforderung darstellen, da sie bis zu 50 Prozent des Massenstromes bildet und hohe Gehalte an Chloriden und Sulfaten aufweist, was eine stoffliche Verwertung deutlich erschwert. Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt wird daher die Untersuchung sein, ob man durch das Waschen der HMVA die Salze abtrennen kann. Alle Arbeiten werden wissenschaftlich begleitet, es werden Mengen- und Ökobilanzen erstellt. Für alle erzeugten Stoffströme die verwertet werden sollen, sind die relevanten Parameter zu bestimmen und mit den vorhandenen Regelwerken abzugleichen. Wenn es in diesem Projekt gelingt, für Teilmengen der Hamburger HMVA Wege für eine hochwertige Verwertung als Baustoffkomponente zu erschließen, so wären diese auch auf die bundesweit anfallenden 5,4 Mio. Tonnen HMVA übertragbar.

In Hamburg werden alle Abfälle aus privaten Haushalten, die nicht stofflich verwertet werden können oder von den Haushalten nicht den vorhandenen Erfassungssystemen für Wertstoffe zugeführt werden, thermisch verwertet. Dabei entstehen jährlich bis zu 200.000 Tonnen HMVA, auch als Müllverbrennungsschlacke bezeichnet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern, wird diese HMVA in Hamburg seit Jahrzehnten als Baustoff im Straßen-, Wege- und Gewerbebau eingesetzt. Damit dieses möglich ist, müssen Qualitätskriterien, wie z. B. die weitgehende Befreiung der HMVA von Metallteilen sowie ein geringer Salzgehalt, erfüllt werden.

Partner
Neben der Stadtreinigung Hamburg als Koordinator (Ansprechpartner Dr. Stefan Lübben, s.luebben@srhh.de, Tel. 040/2576-1071) sind am Projekt beteiligt:
-        Technische Universität Hamburg, Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft
-        Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM), Fachbereich 4.3 Schadstofftransfer und Umwelttechnologien, Berlin
-        Hanseatisches Schlackenkontor ARGE Vertrieb GbR, Hamburg
-        Heidemann Recycling GmbH, Himmelpforten
-        LafargeHolcim (Deutschland) GmbH, Hamburg
-        Frischbeton Hamburg GmbH
Weitere Details und Ergebnisse aus dem Projekt werden auf der Internetseite bereitgestellt.