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21.03.2016 | Verkehrsmanagement

Hochmoderne Lärmschutzwände trotzen maximaler Belastung

Die Bahn gehört wegen der geringen Schadstoffemission zu den umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln. Doch es geht ein Problem von ihr aus: der Lärm. Der Bundestag hat unlängst festgestellt, dass sich die volkswirtschaftlichen Lärmkosten des Schienenverkehrs auf 0,83 Milliarden Euro pro Jahr belaufen. Deshalb liegt das Augenmerk darauf, Projekte zu fördern, die bei der Kostensenkung helfen. Deswegen wurde auch die MPA Dresden GmbH durch die Technologieförderung des Bundes bei der Entwicklung ihrer wartungsfreien und leicht zu montierenden Lärmschutzwände unterstützt.

(Fotos: noise-phalanx.de)

Das Ergebnis ist herausragend: Sie übertreffen mit ihrer technologisch hochmodernen Lösung für den zertifizierten Lärmschutz den geforderten Wert beim dynamischen Belastungsversuch bei weitem. So erreichen sie eine Lebensdauer von ca. 50 Jahren. Mit der Entwicklung der einseitig hoch-absorbierenden Lärmschutzwand NoisePhalanX und deren innovativer Lagerung setzt die MPA Dresden GmbH neue Standards in diesem Bereich.

Anstoß für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Teams aus Projektträgern, Ingenieuren, Beratern und Gutachtern war, dass die bisher eingesetzten Lärmschutzwände nicht die gewünschten Schallschutzwerte erbrachten. Außerdem wiesen sie nach einiger Zeit auch gerade auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken bis 300 km/h massive Schäden auf. „Immerhin betrifft dieses Problem ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland, denn so viele Menschen leben an Schienenwegen. Zudem zeichnete sich ab, dass der ‚Lärmschutzbonus‛ von 5 dB für die Deutsche Bahn entfallen würde“, so Dipl. Ing. Thomas Hübler von der MPA Dresden GmbH. Ergebnis ist eine modulare Lärmschutzwand, bei der spezielle stranggepresste Aluminiumprofile mit einem Absorber gefüllt und vorderseitig entweder mit Lochblech oder mit Streckmetall versehen werden. Die geforderten Werte für die Schallreflexion und die Schallabsorption werden so spielend erreicht. Auf Wunsch kann das Paneel auch eloxiert werden, was eine sehr große gestalterische Vielfalt zulässt.

Pluspunkt hierbei ist: im eloxierten Zustand ist dieses völlig wartungsfrei. Es ist sehr leicht und kann ohne großen mechanischen Aufwand in die Stahlpfosten eingelegt werden. Das spart Montagezeit, die gerade bei Strecken kostbar ist, die sich in Betrieb befinden. Diese müssen für Arbeiten ja immer gesperrt werden. Im Vergleich zu den wenigen bereits auf dem Markt zu findenden Aluminiumpaneelen hat die MPA Dresden GmbH eine völlig neuartige EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)-Lagerung entwickelt, auf die Gebrauchsmusterschutz besteht. Der Vorteil liegt in der leichten Montagefähigkeit. Im montierten Endzustand ist die Lagerung so ausgelegt, dass eine Lebensdauer von 50 Jahren erreicht wird. Der Nachweis dafür wurde durch einen dynamischen Lastwechselversuch an der TU Graz erbracht. Dabei wurde an einem original aufgebauten Teil einer NoisePhalanX-Lärmschutzwand ein Sog-Druckwechsel nachgebildet, der einem mit 300 km/h vorbeifahrenden Zug entspricht. Gefordert wird der Nachweis für 2 Millionen Lastwechsel, hier wurden sogar 5 Millionen Lastwechsel nachgewiesen, sodass die dauerhafte Eignung bescheinigt werden konnte.

Im Zuge dessen wurden Lärmschutzwände durch das Eisenbahnbundesamt zugelassen und auch eine Anwendererklärung durch die DB Netz AG wurde erteilt. Eine erste Musterstrecke von 600 Metern im Raum Heidelberg hat die DB Bahnbau Gruppe GmbH von der Qualität überzeugt, der Auftrag für eine ca. 7 Kilometer lange Sanierung der Hochgeschwindigkeitsstrecke bei Lampertheim wurde erteilt. Die MPA Dresden GmbH fungiert als Lizenzgeber der Lärmschutzwände und hat bereits die Arbeit an einer Lärmschutztür aufgenommen, die für Wartungszwecke an der Bahnstrecke in der Lärmschutzwand benötigt wird. Außerdem ist die Konstruktion eines beidseitig absorbierenden Paneels und eines transparenten Paneels abgeschlossen.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

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