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10.03.2016 | Beschaffungspraxis

7. BME-eLÖSUNGSTAGE in Düsseldorf beendet

Elektronische Lösungen treiben die Digitalisierung der Wirtschaft voran. Davon profitiert auch der Einkauf, ohne den „Big Data“ nicht stattfinden wird. Während Global Player bereits über eine konkrete Industrie-4.0-Strategie verfügen, tun sich KMU noch schwer. Vielen Unternehmen fehlen zudem technische Basislösungen im Supply Chain Management. Das ist das Fazit der 7. BME-eLÖSUNGSTAGE, die am Mittwochnachmittag in Düsseldorf zu Ende gingen. Mehr als 1.000 Manager aus Einkauf, Supply Chain und Logistik hatten seit Dienstag aktuelle IT-Trends im Plenum sowie in Workshops, Round Tables und Solution Foren diskutiert. Der jährlich stattfindende Kongress für elektronische Beschaffung stand 2016 unter dem Motto „Die Einkaufsorganisation der Zukunft: smart und vernetzt“.

Das Internet der Dinge sei laut Dietmar Siemssen, Vorstandsvorsitzender der Stabilus S.A., nur einer von mehreren globalen Megatrends, denen sich der namhafte deutsche Automobilzulieferer stellen muss. Nicht nur Einkauf und Industrie 4.0 seien Herausforderungen der nächsten Dekade, sondern auch „der Wunsch nach mehr Komfort, eine alternde Gesellschaft sowie damit wachsende Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen“. Der effiziente und zielgerichtete Einsatz elektronischer Lösungen könne auch hier den Geschäftsalltag des Einkäufers entlasten und gleichzeitig als Innovationstreiber wirken. Siemssen verwies zudem auf die fehlende klare Definition des Begriffes „Digitalisierung“. So reiche die Interpretation dieses Begriffes von „Internet der Dinge“ über „Digital Transformation“ bis hin zu „Data Mining“ oder „Future Factory“.

Nach Einschätzung von Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg werde zurzeit „über Industrie 4.0 viel geredet und geschrieben. In der Breite wissen die Unternehmen aber bisher nicht, wie sie daraus Profit generieren und was für E-Lösungen sie entwickeln sollen.“

Allgemeiner Tenor unter den mehr als 1.000 Tagungsteilnehmer war die Erkenntnis, dass der Einsatz elektronischer Lösungen auf dem Wege zur digitalisierten Wirtschaft die Betriebskosten deutlich senkt. Gleichzeitig werden die Unternehmen ihre Produktionsprozesse effizienter, produktiver und flexibler organisieren. Weiter in der Diskussion sind dagegen die einzuschlagenden Wege, um diese Ziele zu erreichen. Ein weiteres Fazit: Die Rolle der Beschaffung wird sich im Rahmen der Industrie-4.0-Debatte maßgeblich ändern. Es geht um die Neu-Justierung der Rollen, eine totale Transparenz über den Spend und die systematische Generierung von Entscheidungswissen für agiles Handeln. Um diesen neuen Anforderungen gerecht werden zu können, sind nahtlose Systeme, medienbruchfreie Strukturen und systematische Auswertungen der Datenbestände erforderlich.

Save the Date: Die 8. BME-eLÖSUNGSTAGE finden vom 14. bis 15. März 2017 in Düsseldorf statt.