Am zweiten Messetag der ISSA/INTERCLEAN lud die Hygienemarke Tork Branchenexperten zu einer Gesprächsrunde. Teilnehmer dieser Diskussion waren Dorothee Stein, Head of Facility Care der Dubai Airports Company, Andreas Lill, Direktor der European Federation of Cleaning Industries (EFCI) und Michelle Marshall, Gründerin und Redakteurin des European Cleaning Journal (ECJ). Moderiert wurde die Veranstaltung von Jamie Wright, Regional Communications Manager bei Tork. Kern der Diskussion waren drei essentielle Chancen und Trends, die heute und zukünftig maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Branche haben werden: neue Technologien, soziale Nachhaltigkeit im Sinne der Mitarbeitergewinnung und -bindung sowie ein notwendiger Bewusstseinswandel, weg vom gegenseitigen unterbieten der Kosten, hin zu angemessener Vergütung für qualitativ hochwertige Arbeit. 1. Der Techniktrend hält an Die Teilnehmer der Gesprächsrunde waren sich einig: die Reinigungsbranche befindet sich am Scheideweg. Technologie, die bereits heute die treibende Kraft vieler Branchenentwicklungen ist, wird die Branche in zehn Jahren vollständig verändert haben. Unternehmen, die sich dem verweigern, werden ins Hintertreffen geraten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmer das Rad nicht neu erfinden. Der Markt bietet bereits viele nützliche technische Lösungen. „Viele Lieferanten sind zukunftsorientiert ausgerichtet und nutzen bereits Roboter, elektronische Lösungen, Facility Management-Apps und Softwaresysteme aus anderen Branchen. Die Herausforderung besteht darin, den Endkunden von den Vorteilen technischer Neuerungen zu überzeugen“, erklärt Dorothee Stein. Auf der diesjährigen ISSA/INTERCLEAN war zu sehen, dass bereits viele technische Innovationen den Sprung vom theoretischen Konstrukt zu einem vollumfänglich nutzbaren Angebot geschafft haben. Ein gutes Beispiel ist Tork EasyCube™, ein digitaler Waschraumservice, der Echtzeitdaten über Reinigungs- und Nachfüllbedarfe liefert. Nach einer zweijährigen Betaphase ist EasyCube nun ausgereift und konnte bereits die Reinigungseffizienz und Mitarbeitermotivation zahlreicher Kunden verbessern, wie Fallstudien belegen. Auch die Besucher der ISSA konnten sich vor Ort von den Vorteilen des Systems überzeugen: Tork stattete den größten Waschraum auf der Messe mit vernetzten Spendern aus. Am Messestand der Hygienemarke konnten Interessierte Besucherverkehr, Füllstände der Spender und weitere Informationen in Echtzeit verfolgen. Die gesammelten Daten verdeutlichten, dass Tork EasyCube umfassenden Analysen ermöglicht: - 5.917 Personen nutzten die Waschräume während der vier Messetage, 40 Prozent davon zwischen 12:00 und 14:00 Uhr. Anhand dieser Daten wurden Personalbedarf sowie Arbeitsabläufe optimiert.
- Trotz des hohen Nutzeraufkommens waren die Seifen- und Papierspender während
99,7 Prozent der gesamten Messezeit ausreichend befüllt. - 8 von 73 Spendern mussten während der gesamten Messedauer nicht nachgefüllt werden. Die per Mobilfunk übermittelten Echtzeitdaten machten Kontrollgänge der Reinigungsmitarbeiter unnötig.
- Die Zufriedenheitsquote der Besucher war 30 Prozent höher als bei einem ähnlichen Waschraum ohne Tork EasyCube.
2. Der Mensch an erster Stelle Nachhaltigkeit ist weiterhin ein wichtiges Thema. Jedoch wird der Fokus nach Meinung der Teilnehmer des Rundgesprächs zukünftig weniger auf umweltbezogener, sondern vielmehr auf sozialer Nachhaltigkeit liegen. In einer Branche, die schon immer Probleme hatte Nachwuchs- und Arbeitskräfte anzuziehen, wird langfristig nur der erfolgreich sein, der sich gut um seine Mitarbeiter kümmert. Für Michelle Marshall ist die Mitarbeiterführung besonders wichtig: „Bei Nachhaltigkeit geht es um mehr als nur um Produkte. Es ist eine Unternehmenskultur, die gestärkt und gefördert werden muss.“ Das bedeutet vor allem, die Rolle der Reinigungskräfte mehr zu würdigen. Unternehmer müssen ihrer Belegschaft glaubhaft vermitteln, wie bedeutend deren Arbeit für das Erreichen der gemeinsamen Ziele ist und das sie Teil eines großen Teams sind. „Ein klassisches Beispiel dafür ist die Antwort eines Reinigungsmitarbeiters der NASA, auf die Frage nach seiner Arbeit: ‚Ich helfe dabei, einen Mann zum Mond zu schicken.‘ Am Flughafen Dubai haben wir jedes Jahr 80 Millionen Passagiere. Ich fordere meine Mitarbeiter auf nachzudenken, wie wichtig ihre Arbeit ist und was geschehen würde, wenn sie auch nur eine Stunde fehlen würden“, erläutert Dorothee Stein. 3. Gute (Reinigungs-) Qualität hat ihren Preis Die Experten der Gesprächsrunde stimmten überein, dass sich die Reinigungsbranche neu positionieren muss. Nur so können Unternehmen maximalen Nutzen aus technischen Entwicklungen und Nachhaltigkeitsbestrebungen ziehen. Besonders herausfordernd wird es für Dienstleister sein, Kunden vom Mehrwert ihrer Arbeit zu überzeugen, anstatt nur mit niedrigen Preisen zu argumentieren. Bei Erfolg führt dies zwar zu einer erhöhten Erwartungshaltung der Kunden, gleichzeitig steigt jedoch auch deren Bereitschaft höhere Preise zu zahlen. „Kunde und Dienstleister müssen verstehen, dass sie aufeinander angewiesen sind, um erfolgreich zu sein. Hygiene und Sauberkeit sind entscheidend für jeden Betrieb: Ein guter Dienstleister kann das Profil der Kunden deutlich schärfen“, erklärt Andreas Lill. |