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22.07.2016 | Wasser und Abwasser

Scharf: Kläranlage der Zukunft errichtet

Bayern setzt bei der öffentlichen Abwasserversorgung hohe Standards für eine hervorragende Gewässerqualität. Dabei arbeitet der Freistaat zusammen mit den Kommunen an Anlagen der nächsten Generation. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute anlässlich der Übergabe eines Förderbescheids an die Stadt Weißenburg.

Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (© Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

"Sauberes Wasser und eine effektive Abwasserreinigung sind Eckpfeiler unserer Gesellschaft. Drei Viertel unserer Bäche und Flüsse sind im Hinblick auf die organische Belastung in einem guten oder sehr guten Zustand. Alle bayerischen Seen haben Badegewässerqualität. Darauf sind wir mit Recht stolz. An diesen Erfolg knüpfen wir zusammen mit den Kommunen an. Mit der neuen innovativen Erweiterung der Kläranlage in Weißenburg zeigen wir einen Weg auf, wie die Reinigungsleistung von Kläranlagen weiter erheblich gesteigert werden kann. Kläranlagen leisten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Gewässer", so Scharf.

Anfang September wird die Bayerische Umweltministerin am Spatenstich für das Pilotprojekt teilnehmen.  Bei der Kläranlage in Weißenburg wird bayernweit erstmals eine großtechnische vierte Reinigungsstufe installiert. Damit wird die Reinigungsleistung für bestimmte Mikroverunreinigungen – wie beispielsweise Arzneimittelrückstände – erheblich verbessert. Das Bayerische Umweltministerium fördert die Errichtung der neuen Technologie mit rund 2,3 Millionen Euro. Sie soll im Frühjahr 2017 ihren Betrieb aufnehmen.

Jedes Jahr fallen in Bayerns Gemeinden rund 1,8 Milliarden Kubikmeter Abwasser an. Das entspricht in etwa dem Volumen des Ammersees. Bayern setzt auf eine stufenweise Erforschung und Einführung der neuen Technik in den bayerischen Kläranlagen, um die Reinigung des Abwassers stetig weiter zu verbessern. Das Projekt wird durch eine umfassende wissenschaftliche Begleitung unterstützt, die der Freistaat finanziert. Dabei werden auch die Auswirkungen der verbesserten Reinigungsleistung auf Gewässer untersucht.

Die öffentliche Abwasserentsorgung ist ein großes Erfolgskapitel bayerischer Umweltpolitik. Rund 97 Prozent der Bevölkerung in Bayern sind heute an kommunale Abwasseranlagen angeschlossen. Um den heutigen Stand der Abwasserentsorgung zu erreichen, wurden in Bayern bisher insgesamt 35 Milliarden Euro von den Städten und Gemeinden investiert. Der Freistaat hat hierzu rund 9 Milliarden Euro an Fördermitteln beigesteuert. Mit den neuen Förderrichtlinien werden auch Sanierungsmaßnahmen gefördert, wenn ansonsten unzumutbare Härten entstehen würden.