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26.01.2016 | Messen

Safety first: CeBIT 2016 zeigt die Top-Trends zum Thema IT-Security

Lediglich 45 Prozent der Firmen verschlüsseln ihre Daten. Das ermittelte der IT-Branchenverband BITKOM in einer Repräsentativumfrage. Und nicht einmal jede dritte Firma setzt intelligente Sicherheitssysteme zur Absicherung gegen den Datenabfluss von innen (Data Leakage Prevention) oder Angriffserkennungssysteme für Attacken von außen (Intrusion Detection) ein. Aufklärung, Tipps, Unterstützung und passende IT-Lösungen bietet die kommende CeBIT in Hannover.

(Foto: Deutsche Messe AG)

Obwohl fast täglich neue Berichte über Cyberangriffe in den Medien erscheinen, begnügen sich viele Unternehmen nur mit einem Basisschutz für die Absicherung ihrer IT-Systeme. Die CeBIT zeigt vom 14. bis 18. März 2016, wie sich Unternehmen effizienter schützen können und welche Sicherheitsmaßnahmen aktuell verfügbar sind. Erste Anlaufstelle ist der CeBIT-Schwerpunkt „Business Security“ in Halle 6. Auch der benachbarte Schwerpunkt „Research & Innovation“, ebenfalls in Halle 6, wartet mit neuen Lösungen zur IT-Sicherheit auf. Prominente Vertreter der „Security-Szene“ sprechen auch bei den CeBIT Global Conferences in Halle 8. Neu ist die „European Cyber Security Conference“ im NordLB-Forum.

2016: Massive Investitionen in den Datenschutz

Der kürzlich vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vorgelegte Bericht zur Sicherheitslage in Deutschland hebt die fortschreitende Professionalisierung der Cyberkriminellen hervor. Deshalb bleiben viele Angriffe auf Firmennetzwerke über einen längeren Zeitraum unentdeckt. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von Advanced Persistent Threats (APT). Laut BSI werden nur wenige dieser Taten bekannt, etwa der Angriff auf den Deutschen Bundestag im Mai 2015. Massive Bedeutung kommt darüber hinaus dem Schutz Kritischer Infrastrukturen zu, die zunehmend auf IT-Technik basieren.

Besserer Datenschutz erfordert aber auch höhere Investitionen. Laut einer aktuellen Erhebung der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit (NIFIS) werden 2016 die Ausgaben für IT-Sicherheit und Datenschutz in Deutschland stark zunehmen. 44 Prozent der Firmen rechnen mit einer Steigerung um mindestens ein Drittel, neun Prozent erwarten sogar eine Verdoppelung.

Neu: European Cyber Security Conference im NordLB-Forum

Das Thema Netzsicherheit steht auch im Fokus der erstmals auf der CeBIT durchgeführten „European Cyber Security Conference“. Die Veranstaltung am CeBIT-Montag behandelt den Themenkomplex IT Sicherheit vor allem aus der Sicht der Wirtschaft, aber auch im Hinblick auf den individuellen Anwender. Das Motto lautet „End of Naivety | End-to-end-Security is Executive's Top Priority“. Am Vormittag präsentieren internationale Keynote Speaker die aktuellen europäischen Richtlinien zur Cyber-Sicherheit und stellen Zukunftsszenarien mit neuen möglichen Ansätzen und Kooperationen vor. Am Nachmittag stehen mehrere Workshops auf dem Programm, bei denen es unter anderem um Transparenz und Privatsphäre, die sichere Handhabung wachsender Datenmengen und Sofortmaßnahmen für den Notfall geht. Die Konferenz wird im NordLB-Forum an der Halle 17 ausgerichtet. Veranstalter ist die bdp GmbH aus München.

Das Aus von Safe Harbor und die Folgen für die IT-Branche

Die Auswirkungen der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zum Safe-Harbor-Abkommen und die Eckpunkte einer Nachfolgeregelung werden ein wichtiges Thema der CeBIT sein. „Die Digitalwirtschaft braucht international einheitliche Regelungen zum Datenschutz auf hohem Niveau“, fordert BITKOM-Geschäftsleiterin Susanne Dehmel. Tausende von Unternehmen hätten ihre Datenübermittlungen zwischen Deutschland und den USA auf Safe Harbor gestützt und müssten wissen, auf welche rechtlichen Grundlagen sie künftig bauen können.

Wachsende Ansprüche an Security und Compliance

Vernetzte Maschinen- und Produktwelten mit datengetriebenen Dienstleistungen setzen höchste Sicherheitsvorkehrungen voraus. IT-Security und Compliance kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Das Nationale Referenzprojekt für IT-Sicherheit in der Industrie 4.0 (IUNO) will sich der Herausforderung stellen: 14 Unternehmen der deutschen Industrie forschen gemeinsam mit sieben Forschungseinrichtungen und Universitäten daran, Angriffspunkte für Hacker zu minimieren. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt soll kostengünstige Standards schaffen, die auch für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv sind.

Kontrollierter Einsatz von Smartphones und Tablets

Mobiles Arbeiten ist attraktiv wie nie – vom Home-Office bishin zum Außendiensttermin beim Kunden. Ein eindeutig geregelter Umgang mit mobilen Geräten, Apps und Inhalten ist von großer Bedeutung – besonders, wenn privat erworbene Geräte ins Firmennetzwerk eingeschleust werden (Stichwort: Bring your own Device). Laut einer IDC-Umfrage unter IT-Verantwortlichen hat die Verbesserung der Mobile Security höchste Priorität für deutsche Unternehmen. Dabei spielen die Mitarbeiter eine zentrale Rolle. Nach Einschätzung der IT-Entscheider geht fast die Hälfte der Sicherheitsvorfälle auf ihr Konto. Häufig ist ein sorgloser Umgang mit der Mobiltechnologie die Ursache. So verloren 30 Prozent der befragten Fachbereichs-Verantwortlichen im Zeitraum von zwei Jahren ein Smartphone mit Firmendaten, zehn Prozent sogar öfter als einmal.

CeBIT 2016: Optimale Sicherheitskonzepte für alle Branchen

Wie sich die permanent fließenden Datenströme zwischen Mensch, Maschine und Mobiltechnologie vor feindlichen Übergriffen abschotten lassen, erfahren die Besucher der CeBIT 2016 in Halle 6 bei den führenden Spezialisten in Sachen „Business Security“. Und was künftig mit der Verwendung biometrischer Passwörter wie Gesichtserkennung oder Irisscan möglich sein wird, verraten renommierte Forschungseinrichtungen gleich nebenan – im Bereich „Research & Innovation“.

Auch die CeBIT Global Conferences setzen das Thema IT-Sicherheit ganz oben auf die Agenda. Führende Sprecher sind unter anderem Phil Zimmermann, der Erfinder der weltweit am häufigsten eingesetzten Verschlüsselungs-Software Pretty Good Privacy (PGP), der Chef des finnischen Anbieters von Sicherheitslösungen F-Secure, Christian Fredrikson, und der langjährige Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar, jetzt Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz. Auch das Partnerland Schweiz ist mit dem Thema IT-Sicherheit bei den Global Conferences vertreten: Marc Bütikofer vom Züricher Unternehmen Ergon spricht über IT-Security-Lösungen für den Finanzplatz Schweiz, bei dem höchste Sicherheitsstandards gelten.