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18.01.2016 | Abfallwirtschaft

Klimaschutz-Gradmesser zum Kühlgeräte-Recycling für WEEE-Rücknahmesysteme und Hersteller

Europäische Kühlgeräte-Produzenten haben in den letzten Jahren enorme Leistungen hinsichtlich einer Verbesserung der Energieeffizienz der von ihnen hergestellten Geräte vollbracht. Entstehen in der Anschaffung von neuen, modernen, energieeffizienten Kühlgeräte noch Mehrkosten, werden diese bereits nach wenigen Jahren über die Stromersparnis wieder hereingeholt. Damit leisten die Produzenten einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Das Klimaschutz-Portfolio der Kühlgeräte-Hersteller kann nun durch Anwendung des CO2OL-PRINT-Tools der RAL-Gütegemeinschaft Rückproduktion von Kühlgeräten über den eigentlichen Nutzungszeitraum hinaus erweitert werden. Die CO2-Einsparpotentialie die bei der Behandlung der Altgeräte und bei der Zerstörung klimarelevanter Materialien (FCKW, FKW etc.) und der Rückführung von Kühlgerätebestandteilen in den Stoffkreislauf eingespart werden, werden mit RAL-CO2OL-PRINT sichtbar und messbar gemacht.

Sowohl in der Produktion von Kühlgeräten, während der Nutzung aber vor allem auch in der am Ende der Kühlgeräte-Lebenskette anknüpfenden Rückproduktion steht die CO2-Reduzierung durch nachhaltige Ressourcen-Bewirtschaftung mit an vorderster Reihe der Aufgaben.

RAL‘s CO2OL-PRINT unterstützt Hersteller darin, den CO2-Reduktionserfolg durch die von ihnen beauftragte klimagerechte Behandlung von Altkühlgeräten messbar zu machen und somit für alle Marktteilnehmer sichtbar darzustellen. Damit wird die Produktverantwortung der Produzenten über die Herstellung und die Nutzung der Geräte hinaus transparent realisiert.

Bei der Ermittlung der vermiedenen CO2-Emmissionen in den Behandlungsanlagen für Altgeräte werden alle direkten und indirekten FCKW- und KW- Rückgewinnungsmengen einerseits, andererseits aber auch eventuelle Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen bei der Rückproduktion von Kühlgeräten mit einbezogen und als CO2 -Äquivalente ausgewiesen.

RAL CO2OL-PRINT wendet dabei folgende Bausteine als Tools für die Berechnung an:

  • Monitoring aller Geräte-Input- und Produkt-Output-Ströme der Rückproduktion auf Basis EN 50574:2012 und RAL-GZ 728.

Nur wenn alle in die eingehenden Anlagen verbrachten Gerätemassen, deren Verteilung entsprechend Gerätetyp und deren Art der verwendeten Kälte- und Treibmittel sowie alle ausgetragenen Materialien-Massen tagesaktuell ermittelt können die Anforderungen der EN-Norm 50574:2012, der TS EN 50574-2:2014 und der RAL-GZ 728 in der Praxis erfüllt werden. Das ist dann auch gleichzeitig eine wichtige Grundlage für die Ermittlung der RAL-CO2OL-PRINT-Eckdaten bei den Rückproduzenten.

  • Ermittlung der klimarelevanten Produkte (in erster Linie FCKW, KW, Kunststoffe, Metalle, Kälteöle, Kompressoren) im Output der Anlagen.

  • Ermittlung der Massen klimarelevanter Produkte pro Zeiteinheit (Monat, Quartal, Halbjahr, Jahr)

  • Berechnung der CO2- Äquivalente pro Zeiteinheit

  • Ermittlung der CO2-Emissions-Stellen (z.B. FCKW – Emissionen, Energieverbrauch bei Transport und Rückproduktion)

Die Berechnung des individuellen Carbon Footprint des Rückproduzenten erfolgt neutral durch RAL, kontrolliert durch akkreditierte Zertifizierer und unter Berücksichtigung der bekannten Normen (z.B. DIN ISO 14067) und Standards (z.B. VCS Standard ODS Recovery….)

Pauschale Umrechnungen nach dem Schema:

1 Kühlgerät entspricht x Tonnen CO2-Einparungen, ergibt bei z.B. 2 Millionen Kühlgeräten Y Millionen Tonnen CO2-Einsparung sind verständlicherweise nicht möglich. Solche, zur Werbung eingesetzte Hinweise sind leider nicht zweckdienlich, denn sie berücksichtigen nicht die tatsächlichen individuellen Rückgewinnungserfolge der Behandlungsanlagen.

Das RAL-CO2OL-PRINT Tool geht hier ins Detail und berechnet neutral, transparent und lückenlos alle echten CO2-Äquivalente. Werden etwa weniger FCKW rückgewonnen, als gemäß den Standardvorgaben erforderlich zeigt sich das letztlich auch an einer geringeren CO2-Einsparung. Damit ist das Tool absolut geeignet, um die eingangs erwähnte Erweiterung des Klimaschutz-Portfolios von Kühlgeräte-Herstellern zu ermöglichen. Im Rahmen eines ganzheitlichen und nachhaltigen CO2-Konzeptes der Hersteller spielt damit der Carbon Footprint der Rückproduktion eine wesentliche Rolle.

Closing the loop also auch beim Klima.

Hinweis:
Das Thema wird Gegenstand des 15ten International Electronics Recycling Congress IERC 2016 sein, der von 19 – 22. Januar 2016 in Salzburg stattfinden wird.