Public Manager
31.01.2016 | Gesundheitswesen und Hygiene

Bayerns Landarztprogramm weiter auf Erfolgskurs

Das Programm der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml zum Erhalt einer wohnortnahen medizinischen Versorgung auf dem Land hat eine neue Erfolgsmarke erreicht: Am kommenden Donnerstag (4. Februar) wird der 200. Förderbescheid im Rahmen der Niederlassungsförderung für Ärzte und Psychotherapeuten übergeben. Es handelt sich um die Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie von Frau Franziska Schwartz im unterfränkischen Bad Neustadt a. d. Saale.

Huml betonte heute am Sonntag: "Grundsätzlich haben wir in Bayern eine gute Versorgung mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten. Doch es gibt ein Verteilungsproblem zwischen Stadt und Land und auch innerhalb einzelner Regionen. Das heißt: Ärzte und Psychotherapeuten sind nicht überall dort, wo sie gebraucht werden."

Die Ministerin fügte hinzu: "Hier wollen wir mit unserem Niederlassungsförderprogramm gegensteuern. Ziel ist es, die Versorgung in ländlichen Regionen auch in Zukunft zu sichern. Denn wir wollen in ganz Bayern und für alle Bürgerinnen und Bürger gleichwertige Lebensverhältnisse."

Für die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung im Freistaat ist zwar grundsätzlich die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zuständig. Um gerade in ländlichen Regionen ausreichend Praxisnachfolger zu gewinnen, hat das Bayerische Gesundheitsministerium aber ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Im Doppelhaushalt 2015/2016 stehen dafür insgesamt 11,7 Millionen Euro zur Verfügung.

Im Rahmen des Programms unterstützt das Gesundheitsministerium unter anderem die Niederlassung von Haus- und Fachärzten mit bis zu 60.000 Euro. Psychotherapeuten können eine Förderung von bis zu 20.000 Euro erhalten. Voraussetzung dafür ist insbesondere, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern. Zu dem Programm gehören auch die Vergabe von Stipendien an Medizinstudierende und die Förderung innovativer medizinischer Versorgungskonzepte.

Die Ministerin erläuterte: "Bei Gesundheitsfragen sind unsere Haus- und Fachärzte die ersten Ansprechpartner. Damit sind sie der Dreh- und Angelpunkt der medizinischen Versorgung – gerade auf dem Land. Wichtig ist, dass die gute ambulante Versorgung in allen Regionen Bayerns auch künftig ohne lange Anfahrtswege sichergestellt werden kann."