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12.02.2016 | Allgemeine Meldungen

Wirtschaft: Import überholt Export beim Wachstum nach Euler Hermes Einschätzung

Die Aussichten für 2016 für die deutsche Wirtschaft sind nicht schlecht nach Ansicht der Volkswirte von Euler Hermes. Der größte Kreditversicherer erwartet eine Wachstumsbeschleunigung auf 1,8% (im Vergleich zu 1,7% in 2015), getrieben vor allem von der Inlandsnachfrage, wobei die staatlichen Investitionen und Konsumausgaben sowie Bauinvestitionen insgesamt besonders zulegen dürften.

Entwicklung weltweite Insolvenzen 2016 – Prognose Euler Hermes (Grafik: Euler Hermes)

„Maßnahmen im Zuge des Flüchtlingszustroms und der anhaltend niedrige Ölpreis unterstützen den Konsum“, sagte Manfred Stamer, Senior Volkswirt bei Euler Hermes. „Zudem dürfte der Abbau der Lagerbestände dieses Jahr ein Ende haben. Dieser hatte sich 2015 fortgesetzt und so negativ zum Wachstum beigetragen. Wir erwarten außerdem, dass die Außenhandelsaktivität 2016 insgesamt etwas abnimmt. Die Importe überholen beim preisbereinigten Wachstum die Exporte und legen etwas schneller zu, so dass der Nettoeffekt in etwa neutral sein wird. In Bezug auf die deutschen Branchen bedeutet dies, dass die Bauindustrie und konsumnahe Dienstleistungen 2016 überdurchschnittlich wachsen werden, während insbesondere exportorientierte Branchen des verarbeitenden Gewerbes etwas an Dynamik verlieren.“

Die deutschen Exporteure leiden nicht nur unter einer rückläufigen Dynamik des Außenhandels, sondern auch unter wachsenden Risiken. Weltweit steigen die Insolvenzen nach Ansicht von Euler Hermes 2016 erstmals seit 2009 wieder an. Den weltweit größten Anstieg der Insolvenzen erwarten die Volkswirte des Kreditversicherers in China mit 20% mehr Pleiten als im vergangenen Jahr.

Euler Hermes Studie zum schwächelnden Welthandel: siehe Link