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06.02.2016 | Umwelttechnik

Hendricks besucht Pilotprojekt für effiziente Metallbearbeitung in Baden-Württemberg

Mit einem neuen elektrochemischen Verfahren will die Mewatec Mechanische Werkstatt & Technologie e.K. hochfeste metallische Werkstoffe material- und energieeffizient bearbeiten. Dafür erhält das Unternehmen eine Förderung von rund 190.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm. Gestern besuchte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks das Unternehmen aus Renchen (Baden-Württemberg) und informierte sich über den Projektfortschritt.

Hendricks: "Das neue Verfahren braucht nur ein Fünftel der Zeit und der Energie und leistet damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz. 1000 Tonnen CO2 können so eingespart werden. Und was in Renchen funktioniert, lässt sich auch anderswo anwenden."

Bisher lassen sich hochfeste Stähle und hochwarmfeste Nickelbasislegierungen mit herkömmlichen Verfahren nur unter hohem zeitlichen und energetischen Aufwand bearbeiten. Die Innovation des geförderten Projektes besteht darin, die Werkstücke nicht mehr spanabhebend, sondern durch elektrochemischen Abtrag zu behandeln und so den Energiebedarf deutlich zu senken. Verwendet wird dazu eine Elektrolytlösung aus wässrigem Natriumnitrat mit einem Salzgehalt von 10 bis 20 Prozent.

Mit dem neuen Verfahren entfallen das Fräsen der Werkstücke und der Verschleiß der Arbeitswerkzeuge, sodass bei einer jährlichen Produktionsmenge von 292 Großteilen aus hochfestem Stahl 1,75 Gigawattstunden Energie eingespart werden können. Das entspricht einer Minderung der CO2-Emissionen von bis zu 1055 Tonnen.

Das Vorhaben soll bis Ende April 2016 umgesetzt werden. Das elektrochemische Abtragsverfahren ist auf andere metallbearbeitende Betriebe übertagbar.

Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.