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24.02.2016 | Stadtplanung

Der Körper des Drachen – Chinas Megastädte aus interkultureller Perspektive

Vortrag von Prof. Dr. Dieter Hassenpflug im Mercedes-Benz Kundencenter Bremen

Dieter Hassenpflug hatte von 1993 bis 2011 den Lehrstuhl für Soziologie und Sozialgeschichte der Stadt in Weimar inne und war Gründungsdirektor des Instituts für Europäische Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar. (Foto: privat)

Um in chinesische Wohnquartiere zu gelangen, muss man bewachte Tore – zumeist mit Schlagbaum, Rollgitter, Wachhäuschen und Videokameras ausgestattet – passieren. 96 Prozent der registrierten chinesischen Stadtbewohner wohnen in solchen geschlossenen Nachbarschaften. Denn in Chinas Städten sind nahezu alle Räume von Mauern, Zäunen oder Nahversorgungszeilen umschlossen. Davon ausgenommen sind lediglich Verkehrsinfrastruktur, kommerzielle Räume und politisch oder spirituell herausragende Plätze.

Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe „Mensch, Umwelt, Technik“ statt.

1. März 2016 um 19 Uhr

im Mercedes-Benz Kundencenter Bremen

Im Holter Feld, 28309 Bremen

Die vielfältigen kulturellen Gegensätze zwischen europäischer und chinesischer Stadt brachen etwa bei den von deutschen Stadtplanern für Shanghai entworfenen Stadtteilen Anting und Lingang auf. Vergeblich wurde hier versucht, das Ideal der offenen europäischen Stadt in den Kulturraum Chinas einzufügen. „Chinas Städte unterscheiden sich von europäischen Städten zunächst durch ihre außerordentliche Größe und ungeheure Wachstumsdynamik“, konstatiert der Stadtsoziologe Dieter Hassenpflug. „Viel wichtiger als diese quantitativen Aspekte sind jedoch die kulturellen. In dieser Hinsicht unterscheiden sich chinesische Städte fundamental von den europäischen.“

Zur Person:

Prof. Dr. Dieter Hassenpflug hatte von 1993 bis 2011 den Lehrstuhl für Soziologie und Sozialgeschichte der Stadt in Weimar inne und war Gründungsdirektor des Instituts für Europäische Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar. Zwischen 2004 und 2009 lehrte er in China als Gastprofessor am Harbin Institute of Technology, an der Tongji-Universität Shanghai und an der Shenyang Jianzhu Universität. Er ist Autor zahlreicher Bücher zu Stadtkultur und Stadtentwicklung, darunter die in mehrere Sprachen übersetzte Monografie „Der urbane Code Chinas“ (2009). Heute ist er Geschäftsführer der UrbanSolutions GbR in Weimar.