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07.02.2016 | Abfallwirtschaft

Bayern etabliert neues Ressourceneffizienz-Zentrum

Staat und Wirtschaft arbeiten gemeinsam an der Rohstoffwende in Bayern. Für eine möglichst enge und effektive Zusammenarbeit wird in Bayern erstmalig eine zentrale Stelle für das Thema Ressourceneffizienz eingerichtet. Das kündigte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in München an.

"Bayern will Vorreiter einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft in Deutschland werden. Ökologische und ökonomische Vorteile des sparsamen Umgangs mit Rohstoffen sollen zukünftig noch besser ausgeschöpft werden. Das neue Zentrum für Ressourceneffizienz trägt zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft und zu einem verantwortungsvollen und effektiven Einsatz von Ressourcen im Freistaat bei", so Scharf. Das neue Ressourceneffizienz-Zentrum ist die zentrale Anlaufstelle in Bayern für diese Zukunfts-Thematik und wird die bestehenden Akteure miteinander vernetzen und unterstützen. Als Hauptziele will das Zentrum Entscheidern und Umsetzern von Maßnahmen im Bereich der Ressourceneffizienz sensibilisieren sowie einen möglichst umfassenden Wissenstransfer zwischen den Unternehmen, der Wirtschaft und weiteren Akteurs-Gruppen schaffen.

Der Wirtschaftsstandort Bayern ist mit seinen High-Tech-Unternehmen in der Automobilbranche, der Elektro- und Elektronikbranche, im Maschinenbau und in der Metall- und Chemischen Industrie von der weltweit steigenden Nachfrage an Rohstoffen besonders betroffen. "Der bestmögliche Einsatz begrenzter Ressourcen ist eines der wichtigsten umweltpolitischen Handlungsfelder der Zukunft. Ressourceneffizienz ist ein Beitrag zum Umweltschutz und speziell auch zum Klimaschutz. Davon profitieren auch die bayerischen Unternehmen. Ein optimaler Einsatz von Ressourcen spart Geld und fördert den Wissensvorsprung. Das macht unsere Wirtschaft langfristig stark im globalen Wettbewerb. Ressourceneffizienz kann zum Exportschlager werden", so Scharf. Über 40 Prozent der Kosten im verarbeitenden Gewerbe sind Materialkosten

Das neue Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern wird in Augsburg errichtet und am Landesamt für Umwelt angesiedelt. Weitere Standorte sind Nürnberg und München. Betrieben wird es in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag. Das Projekt wird mit einem Volumen von rund 1,5 Millionen Euro staatlich gefördert und ist vorerst auf drei Jahre befristet. Projektstart ist am 1. April 2016.

Mit dem Zentrum wird eine Maßnahme im Schwerpunkt "Rohstoffe effizient und nachhaltig nutzen" des Umweltpakts Bayern umgesetzt. Bayern blickt mit dem Konzept der Integrierten Produktpolitik (IPP) bereits auf fundierte Erfahrungen im Ressourceneffizienz-Bereich zurück und fördert Pilotprojekte zur Umsetzung von IPP in erheblichem finanziellen Umfang. In den letzten Jahren wurden über 20 Projekte gemeinsam mit der bayerischen Wirtschaft durchgeführt.