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23.12.2016 | Allgemeine Meldungen

Versenkantrag mit Einschränkungen genehmigt - Höhere Entsorgungssicherheit am Werk Werra

Das Regierungspräsidium Kassel hat die Fortführung der Versenkung von Salzabwässern aus der Kaliproduktion des Werkes Werra am 23. Dezember 2016 genehmigt. Die lang erwartete wasserrechtliche Erlaubnis gilt vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2021 und ermöglicht eine jährliche Versenkmenge von 1,5 Millionen Kubikmetern – beantragt waren zwei Millionen Kubikmeter im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021.

Die Erlaubnis enthält darüber hinaus eine Reihe von Nebenbestimmungen. Im Falle eines hydrologischen Normaljahres in 2017 dürfte eine Vollproduktion am Werk Werra annähernd möglich sein. Ab dem Jahr 2018 wird sich die Inbetriebnahme der neuen Aufbereitungsanlage KKF positiv auf die Entsorgungssituation auswirken.  
  
„Die Mitarbeiter des Werkes Werra und unser gesamtes Unternehmen haben eine monatelange Phase der Unsicherheit durchgestanden. Wir alle sind froh, dass uns dieser wichtige Entsorgungsweg ab Januar weiterhin zur Verfügung stehen wird, wenn auch nicht in dem von uns beantragten und aus unserer Sicht genehmigungsfähigen Umfang. Unser Ziel ist eine gleichmäßig durchlaufende Vollproduktion an allen Standorten. Dies – insbesondere in 2017 – auch in Niedrigwasserperioden zu ermöglichen, wird eine große Herausforderung bleiben“, sagt Norbert Steiner, Vorstandsvorsitzender der K+S Aktiengesellschaft. Die Fortdauer des derzeit niedrigen Pegels könnte dazu führen, dass die Aufnahme der vollen Produktion am Standort Hattorf trotz der erteilten Genehmigung zunächst nicht möglich ist.  
  
Ergänzende Maßnahmen zur Abwasserentsorgung  
Um Produktionseinschränkungen zu vermeiden, arbeitet K+S intensiv an der Realisierung zusätzlicher Maßnahmen zur Abwasserentsorgung. Für die Einstapelung von Salzlösungen im Grubenfeld Springen (Bergwerk Merkers) sowie zur Einleitung von Haldenwasser in das stillgelegte K+S-Bergwerk Bergmannssegen-Hugo (Region Hannover) liegen Genehmigungen vor. Hinzu kommt der Ausbau von Beckenkapazitäten vor Ort, der die Flexibilität des Abwassermanagements weiter erhöht. Die Umsetzung der zurzeit geprüften weiteren Maßnahmen bedarf aus heutiger Sicht aber noch einiger Zeit. Es sind technische Fragen zu klären, Genehmigungen einzuholen sowie danach infrastrukturelle Anpassungen vorzunehmen. Vor diesem Hintergrund bleibt die Versenkung ein unverzichtbarer Entsorgungsweg.  
  
Weitere Abwasserreduzierung ab 2018   
„Wir werden konsequent daran arbeiten, die mit der Rohstoffgewinnung verbundenen Eingriffe in die Umwelt – wo möglich – weiter zu reduzieren und hierfür Lösungen zu entwickeln“, betont Steiner.  
  
Die neue Aufbereitungsanlage (KKF) befindet sich bereits im Bau. K+S investiert allein in dieses Vorhaben weitere rund 180 Millionen Euro. Durch die Inbetriebnahme im Jahr 2018 wird die Abwassermenge noch einmal um 20 Prozent reduziert.   
  
Daneben laufen die von K+S mit Blick auf den Bewirtschaftungsplan Salz der Flussgebietsgemeinschaft Weser zugesagten Untersuchungen zur Haldenabdeckung und zur Verbringung (Einstapelung) von Salzabwässern in nicht mehr genutzte Bergwerksbereiche intensiv weiter; das Raumordnungsverfahren für eine Fernleitung an die Oberweser ist im Gange. Die Verwirklichung all dieser Projekte wird weitere hohe Investitionen erfordern. „Unser Ziel ist die langfristig wirtschaftliche Fortführung der Kaliproduktion in Deutschland unter den im internationalen Vergleich hohen Umweltstandards“, so Steiner abschließend.   
   
Trinkwasser nicht gefährdet   
Eine maßgebliche Frage bei der Entscheidung über den im April 2015 gestellten Antrag war, ob bei Fortsetzung der Versenkung eine Gefährdung des Trinkwassers ausgeschlossen werden kann. Dazu hat K+S zusätzlich zu den bereits vorhandenen Überwachungsinstrumenten – in Zusammenarbeit mit renommierten Fachbüros – ein numerisches 3-D-Grundwassermodell entwickelt, mit dem Aussagen über den Verbleib des Salzwassers im Untergrund sowie Prognosen bis zum Jahr 2060 möglich sind. Die Ergebnisse zeigen, dass nachteilige Auswirkungen der Versenkung auf das Trinkwasser ausgeschlossen werden können.