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01.12.2016 | Verkehrsmanagement

Verkehrsinseln aus dem Baukasten bieten Sicherheit im Handumdrehen

Mobiplan Verkehrsinseln aus Stahlbeton sind die preiswerte Lösung für dauerhafte oder temporäre Fahrbahnteilungen. In der Form variabel und vielseitig verwendbar, werden sie aus Fertigelementen schnell und ohne großen Aufwand auf den vorhandenen Straßenbelag montiert.

Sicher zu Fuß: Querungshilfe nach EAE 85/95 aus dem Mobiplan-Systembaukasten.

Einbau in Schwelm: Eine Spur für das Montageteam und auf der anderen fließt der Verkehr. (Bilder: Mall)

Wer Mobiplan erfunden hat, muss als Kind mit Lego gespielt haben. Denn die bunten Bausteine aus unverwüstlichem Hartplastik, von Kinderhand zu immer wieder neuen Konstruktionen kombinierbar, haben mit Mobiplan eine Entsprechung in der Welt der Erwachsenen gefunden. Der Unterschied: Trotz kinderleichtem Handling ist Mobiplan bei weitem keine Spielerei. Die Betonelemente machen den Verkehr sicherer – ganz real, mit zahlreichen Gestaltungsoptionen, als Fahrbahnteiler oder Kreisverkehrinseln sowie insbesondere als Querungshilfen für Fußgänger. Und so gehören letzten Endes doch auch wieder Kinder zu den Nutznießern dieses Baukastenkonzepts.

Mobiplan kommt aus der Ideenschmiede der Firma Mall in Donaueschingen. Das Verkehrsinsel-System verbindet Sicherheit, Zeit- und Kostenersparnis in geradezu idealer Weise. Seine Bausteine sind passgenau gefertigte Halbkreis- und Rechteckelemente aus Stahlbeton. Regulär tragen sie einen reflektierenden weißen Glasperlen-Anstrich, der sie auch nachts weithin sichtbar macht. Jede andere farbliche Gestaltung ist auf Wunsch ebenfalls möglich. Die Bauhöhe der Elemente und deren seitliche Abschrägung sind an den Flachbordstein F15 angelehnt. Verkehrsschilder lassen sich durch Schraubhülsen bedarfsgerecht integrieren.

Superschnell

Pressluftmeißel und Bagger bleiben im Depot, wenn Mobiplan kommt. Denn zeit- und kostenaufwendige Aushub-, Ausgleichs- und Gründungsarbeiten sind im Regelfall komplett überflüssig. Ohne viel Aufhebens nehmen die Mobiplan-Elemente ihren Platz auf jedem durchgehenden Straßenbelag ein. Während rund um die Baustelle der Verkehr weiter fließt, platziert der Ladekran des Lieferfahrzeugs die Fertigteile zentimetergenau an Ort und Stelle. Elastische Neopren-Auflageplatten gleichen Niveauunterschiede aus und schützen Straßendecke und Fertigteil vor Beschädigung.

Nun müssen die Elemente nur noch mit dem Untergrund verbunden werden. Nach dessen Beschaffenheit richtet sich die Wahl geeigneter Befestigungsanker. Rohrhülsen für die Anker sind in allen Bauteilen gemäß statischer Erfordernisse vorhanden. Zwei Stunden zwischen Anlieferung und letztem Handgriff reichen aus. Mehr Zeit ist nicht nötig, wenn Mall-Monteure eine Mobiplan Querungshilfe installieren. Wie zum Beispiel in Schwelm im Ennepe-Ruhr-Kreis. Ein Neubaugebiet an der südöstlichen Stadtperipherie sollte zur Innenstadt hin eine sichere Anbindung für Fußgänger und Radfahrer erhalten. Da der Weg eine Straße kreuzt, entschied der Bauträger, an dieser Stelle eine Querungshilfe in Form einer Mobiplan-Verkehrsinsel aus zwei Halbkreis- und zwei Rechteckelementen errichten zu lassen. Eine Seite der relativ schmalen Straße belegte das Montageteam als Arbeitsraum. Auf der anderen Seite konnte der Verkehr ampelgeregelt rollen, während innerhalb zweier Stunden die Querungshilfe platziert, verankert und mit den erforderlichen Verkehrsschildern bestückt wurde.

Vielfältig

Mobiplan ist flexibel. Neben Querungshilfen nach EAE 85/95 (Empfehlungen für die Anlage von Erschließungsstraßen, Abschnitt 5.2.2.3) lassen sich mit den Fertigteilen viele weitere Maßnahmen zur Verkehrslenkung und -beruhigung realisieren. Verkehrsinseln unterschiedlichster Form in Kreiseln, an Kreuzungen und im Bereich von Einmündungen gehören zum Mobiplan-Repertoire ebenso, wie Fahrbahntrennungen im Baustellenumfeld.

Ein zusätzlicher Vorteil für den Anwender ergibt sich, weil nicht nur die Montage einer Mobiplan-Konstruktion flott von der Hand geht, sondern in gleicher Weise der Abbau. Das kann von Vorteil sein, wenn der Straßenbelag erneuert werden soll. Es erweist sich als besonders praktisch, wenn die Elemente am ursprünglichen Einbauort nur befristet und später an anderer Stelle benötigt werden. Dass Mobiplan dabei keinen Schaden nimmt, bestätigt Gerd Bohleber, der in seiner Funktion als Abteilungsleiter Straßenbau und Straßenunterhaltung bei den Technischen Betrieben Offenburg seit 2010 zwei Mobiplan-Verkehrsinseln im Praxistest erprobt. Beide Inseln wurden bereits versetzt, doch sie „sind immer noch voll intakt und weisen keine Beschädigungen auf. Zwar sind Gummiabriebe von den Autoreifen sichtbar, aber keine Beschädigungen. Ich traue denen noch locker ein paar Jahre zu.“ Mobiplan ist mobil. Und dabei obendrein robust.

Werthaltig

Verkehrsbelastungen sowie gegebenenfalls die mehrfache Demontage mit anschließendem Transport und Wiedereinbau stellen neben Wind und Wetter hohe Anforderungen an die Qualität der Systembauteile. Mall fertigt die Elemente aus Stahlbeton der Güteklasse C30/37 X F4 gemäß den Richtlinien der DIN EN 206. Das Ergebnis sind Produkte von größter Festigkeit, die horizontale Kräfte und hohe Lasten aufnehmen können. Sie sind gegen Tausalz und alle Witterungseinflüsse beständig. Der Naturbaustoff Beton ist UV-resistent, versprödet nicht und ist am Ende seines Produktlebens recycelbar.

Die vorgefertigten Halbkreis- und Rechteckelemente stehen serienmäßig in den Baubreiten 80, 100, 160, 200 und 250 cm sowie in Längen zwischen 50 und 200 cm zur Verfügung. Achsensymetrische Trapezstücke dienen als Übergang zwischen unterschiedlichen Breiten. Auf Wunsch stellt Mall außerdem Bauteile mit Sonderabmessungen in Länge und Breite sowie auch Viertelkreise her. Aussparungen an den Unterseiten der Fertigelemente verhindern, dass die auf einer Dachprofil-Fahrbahn mittig montierte Querungshilfe zur Wippe wird. Leicht abgeschrägte Oberseiten lassen Wasser abfließen und schließen so die Bildung von Pfützen aus.